Entschädigung

Eine Frau hält sich oberkörperfrei auf einem Wasserspielplatz in Berlin auf. Weil sie trotz Aufforderung von Sicherheitskräften ihre Brust nicht bedecken will, muss sie schließlich das Gelände verlassen. Nun erhält die Frau Entschädigung vom Land Berlin - wegen Diskriminierung.

Erneut verliert Bayer einen Glyphosat-Prozess in den USA. Die Geschworenen sprechen einem Mann eine Milliarden-Entschädigung zu, die in weiteren Instanzen gestutzt werden wird. Für Anleger indes ein weiteres Signal, dass der DAX-Konzern die Probleme nicht loswird. Die Aktie stürzt ab.

Schon zum zweiten Mal bringt die Autorin E. Jean Carroll Donald Trump vor Gericht. Nachdem er beim ersten Mal wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wird, geht es nun um Verleumdung. Eine Jury erkennt der Klägerin deutlich mehr Entschädigung zu, als sie verlangt hatte.

2020 bricht Wirecard zusammen, als Scheinbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro auffallen. Tausende Aktionäre verlieren hohe Geldbeträge. Sie haben aber keinen Anspruch auf Schadenersatz durch die Finanzaufsicht BAFIN, urteilt jetzt der Bundesgerichtshof.

2015 bricht ein Damm eines Klärbeckens in Brasilien. Der giftige Schlamm überspült ein Dorf und verseucht einen Fluss. Die verantwortlichen Bergbaufirmen müssen nach einem Urteil nun Entschädigungen zahlen - in Milliardenhöhe.

Seit 2021 gilt: Wer wegen seiner sexuellen Identität in der Bundeswehr diskriminiert wurde, hat ein Anrecht auf Entschädigung. Knapp 200 Soldaten fordern diese ein, viele haben sie bereits bekommen. Eine wichtige Entwicklung, vor allem mit Blick auf einen Fall von 1984.

Eine Familie aus Sachsen urlaubt in einem Hotel auf der griechischen Insel Rhodos. Doch in der Unterkunft blockieren andere Gäste die Nutzung der Liegestühle am Pool andauernd mit ihren Handtüchern. Ein Gericht spricht der Familie deswegen nun eine Entschädigung zu.

Der Trump-Getreue Rudy Giuliani muss wegen Verleumdung von zwei früheren Wahlhelferinnen eine deftige Entschädigung zahlen. Weil der 79-Jährige keinerlei Reue zeigt, ziehen die Frauen erneut vor Gericht.

Eine ehemalige Mitarbeiterin fordert von Eric Adams fünf Millionen Dollar als Entschädigung. Sie verklagt den demokratischen Bürgermeister von New York wegen angeblichen sexuellen Fehlverhaltens vor 30 Jahren. Adams behauptet, die Frau nicht zu kennen. Das ist jedoch nicht der einzige Vorwurf gegen ihn.

Eine Bank darf laut Gerichtsurteil bei der Berechnung eines Vorfälligkeitsentgelts keine Negativzinsen berücksichtigen. Damit dürften viele Kunden eine überhöhte Entschädigung für die vorzeitige Beendigung eines Immobilienkredits zurückfordern können. Ein Gastbeitrag von Roland Klaus