Europäische Bankenaufsicht

Mit dem Brexit zieht die EU auch ihre Arzneimittelagentur und ihre Bankenaufsichtsbehörde aus London ab. In vielen anderen Städten sind die Behörden begehrt: Sie bringen Ansehen und Geld. Die Bundesregierung bewirbt sich mit Bonn und Frankfurt.

Wer hat bei der Deutschen Bank das Sagen? Einem Zeitungsbericht zufolge erwägt die europäische Bankenaufsicht, zwei Großaktionäre des Geldhauses näher unter die Lupe zu nehmen. Dazu könnte erstmals eine Ausnahmeregel greifen.

Er war unter George W. Bush im US-Finanzministerium, er war Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Carlyle und führt derzeit eine eigene Investmentfirma: Jetzt soll Randal Quarles Trumps Banken-Chefaufseher werden.

Bei der Abwicklung der spanischen Banco Popular kommen erstmals die neuen EU-Regeln zum Einsatz. In Italien gibt es dagegen eine Ausnahme. Was heißt das für Deutschland? Von Egmond Haidt und Nicolas Saurenz

Damit der Bankenbetrieb am Montag weiter gehen kann und Sparer geschützt sind, finanziert die italienische Regierung mit bis zu 17 Milliarden Euro die Abwicklung der Banca Popolare di Vicenza und Banca Veneto. Laut Wirtschaftsminister Padoan gibt es keine Alternative.

• Video Bankenrettung kostet Steuerzahler bis zu 17 Milliarden Euro

Nur einen Euro zahlt die Santander für die spanische Banco Popular. Ein Schnäppchenpreis, der allerdings einen teuren Haken hat: Um die Bilanz der neuen Tochter zu sanieren, muss Santander gleich sieben Milliarden Euro neues Kapital aufnehmen.

Ist der Brexit vollzogen, muss auch die EU-Bankenaufsicht von London in ein EU-Land verlegt werden: Neben Paris und Luxemburg steht auch Frankfurt am Main als Standort zur Debatte. Einem Medienbericht zufolge hat die Stadt wichtige Fürsprecher.

Die Schuldenkontrolle in Europa ist gescheitert, die Selbstverpflichtung der Staaten wertlos. Die Anleihekäufe der EZB helfen langfristig nicht. Steuerzahler müssen fürchten, zur Kasse gebeten zu werden. Doch es gäbe eine Lösung. Von Diana Dittmer

• EU lobt und tadelt Athen lehnt noch mehr Einsparungen ab

Nur zuverlässige Bürger dürfen in Europa eine Bank betreiben. Als solchen stuft die Bankenaufsicht Ex-Regierungschef und Lebemann Silvio Berlusconi nicht ein. Trotz seiner bekannten Vorstrafen kommt das für ihn offenbar überraschend.

Die umstrittene Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank stellt Kreditinstitute vor enorme Herausforderungen. Der Chef der deutschen Bankenaufsicht warnt vor dauerhaften Schwierigkeiten. Fusionen seien kein "Allheilmittel".