Flüchtlinge

An der Blockade-Haltung einiger osteuropäischer Länder scheitert eine verbindliche Verteilung von Zehntausenden Flüchtlingen auf EU-Länder. Das sorgt für erheblichen Unmut bei der Bundesregierung. Sie erwägt nun eine Kursverschärfung.

• Video Treffen der EU-Innenminister bringt keine Lösung
• Video Ungarn macht Grenze zu Serbien für Flüchtlinge dicht

Die Länder geraten bei der Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlinge reihenweise an ihre Kapazitätsgrenzen. Bei einem Treffen in Berlin soll das weitere Vorgehen nun abgestimmt werden. In jedem Fall braucht es mehr Geld.

Die EU will Schleuser-Schiffe im Mittelmeer aufbringen, zerstören und die Menschenhändler festnehmen. Kriegsschiffe, U-Boote, sogar ein Flugzeugträger sollen zum Einsatz kommen. Athen weist auf einen grundlegenden Fehler in den Plänen hin.

Seit Monaten ringt Europa um eine Einigung zur gerechten Verteilung von Flüchtlingen - bisher ergebnislos. Ungarn macht indes Nägel mit Köpfen und bewertet einen illegalen Grenzübertritt als Straftat. In Deutschland diskutiert die Politik noch über die nun eingeführten vorübergehenden Grenzkontrollen. Ein "Plan B" soll her.

Wieder keine Einigung in Brüssel: Zwar wolle man Flüchtlinge grundsätzlich auf mehrere Staaten umverteilen, aber wer wie viele nimmt, bleibt weiter heftig umstritten. Die Debatten der EU-Innenminister werden im Oktober fortgeführt.

Ottmar Hitzfeld lobhudelt die Bayern. Die Bundesligisten setzen sich für Flüchtlinge ein. Und der deutsche Abwehrrecke Per Mertesacker übersteht eine Schrecksekunde auf Londons Straßen ohne größere Blessuren.

Für Neuköllns Ex-Bürgermeister Buschkowsky ist die Integration der vielen Flüchtlinge nur über berufliche Qualifikation zu erreichen. In "Das Duell bei n-tv" prophezeit er, dass noch viel mehr Flüchtlinge kommen werden, als bisher angenommen. Von Timo Kather

Das Ergebnis schien ohnehin vorgezeichnet, doch nun ist es offiziell: Til Schweiger kann trotz deutlicher Worte in einer Talkshow-Diskussion zum Thema Flüchtlinge keine Volksverhetzung angelastet werden. Die Staatsanwaltschaft lehnt es ab, aktiv zu werden.

Um den Flüchtlingsandrang zu bremsen, verhängt Deutschland nun Kontrollen an der Grenze zu Österreich. Kritiker sehen durch die deutsche Entscheidung das Schengen-Abkommen gefährdet. Die Presse sieht Fehler aber vor allem bei der EU.

Die Flüchtlinge, die Angela Merkel rief, sammeln sich jetzt an der Grenze. Ein peinliches Chaos. Etwas mehr Berechnung hätte gut getan. Ein Kommentar von Christoph Herwartz