Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat zum neunten Mal zur Wahl gerufen und auch dieses Jahr haben fast 70.000 Teilnehmer über die dreisteste Werbelüge abgestimmt. Und - tätäräta - der Goldene Windbeutel 2019 geht an ...
Keimverseuchte Wurst der Firma Wilke kostet drei Menschen das Leben. Nun legt Hessens Verbraucherschutzministerin einen Abschlussbericht vor. Demnach kontrollierte der Landkreis viel seltener als vorgeschrieben. Unklar bleibt, warum das so war. Foodwatch verlangt grundlegende Reformen.
Foodwatch kommt nach dem Test von Tomatensoßen für Kinder zu einem erschreckenden Ergebnis: Die Produkte enthalten überdurchschnittlich viel versteckten Zucker. An der Spitze steht eine Soße vom Biohersteller - sie könnte glatt als Süßigkeit durchgehen.
Verbrauchertäuschung ist im Supermarkt an der Tagesordnung. Trotz eigentlichem Verbot. Doch die Hersteller sind erfinderisch, um Bestimmungen zu umgehen und Verbraucher zu täuschen, wie Foodwatch beklagt. Deshalb stehen auch in diesem Jahr fünf Produkte für den größten Schwindel zur Wahl.
Die Firma Wilke ist nach dem Fund gesundheitsschädlicher Keime längst geschlossen, der Verbleib ihrer Produkte aber noch immer nicht voll aufgeklärt. Auf eine Anfrage von Foodwatch antwortet das zuständige Ministerium in Hessen: Wilke-Ware könnte auch in Fertiggerichten anderer Hersteller gelandet sein.
Bei Tests findet Foodwatch Rückstände von Mineralöl in Milchpulver für Babys. Die Stoffe gelten als potenziell krebserregend. Einen Grenzwert gibt es zwar nicht, die Verbraucherorganisation fordert dennoch einen Verkaufsstopp.
Drei Todesfälle werden mit Keimen in Fleischprodukten von Wilke in Verbindung gebracht. Nun ist klar: Die Kontrollen fanden nicht wie geplant statt. Dem Landkreis wird ein Versäumnis vorgeworfen.
Das hessische Unternehmen Wilke soll vergiftete Wurstwaren vertrieben haben. Für die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch liegt das Problem nicht nur an dem einen Betrieb. Lebensmittelkontrollen würden zu viele Schwachstellen und Gesetzeslücken aufweisen.
Im Skandal um die potenziell bakterienbelastete Wurst des Herstellers Wilke wirft Foodwatch den Behörden vor, nur unzulänglich Informationen herauszugeben. Die Organisation besteht deswegen auf eine Liste der bekannten Abnehmer. Vor Gericht in Kassel scheitert jetzt ein entsprechender Eilantrag.
Der Skandal um keimbelastete Wurst der Firma Wilke könnte noch weiter in die Vergangenheit reichen. Das legt ein Bericht des Robert-Koch-Instituts nahe. Darin ist die Rede von drei Patienten, die direkt oder indirekt an einer Infektion starben. Der Hersteller will derweil trotz Insolvenz weitermachen.
Sowohl das hessische Umweltministerium als auch das Regierungspräsidium Kassel haben vom Bakterienfall in einer Fabrik des Wurstwarenherstellers Wilke scheinbar schon seit Mitte September gewusst. Das geht aus einem Schreiben des Ministeriums hervor.
Während die Verbraucherorganisation Foodwatch vergeblich auf eine Liste der Händler wartet, die mit potenziell keimbelasteter Wilke-Wurst beliefert wurden, zeigt sich, wie viele Verbraucher betroffen sein könnten. Offenbar hatte fast jeder Bürger in Nordrhein-Westfalen Zugang zu den Wurstwaren.
Tage nach dem Bekanntwerden zweier Todes- und mehrerer Krankheitsfälle durch keimbelastete Wurst ist noch immer unklar: Wohin wurden die Produkte geliefert und wo werden sie noch verkauft. Die Verbraucherschützer von Foodwatch wollen notfalls gerichtlich eine Offenlegung erwirken.
Für Verbraucher im Supermarkt ist kaum zu erkennen, welches Nahrungsmittel mehr oder weniger Zucker, Fett und Co enthält. Dabei gibt es hierfür in Frankreich ein sehr einfaches System - was die Lebensmittelindustrie um jeden Preis verhindern möchte. Doch das wird wohl schwierig.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch will die Herausgabe von bestimmten Studienergebnissen zur Kennzeichnung von Lebensmitteln erzwingen und wählt dafür einen drastischen Schritt: Sie verklagt das Ernährungsministerium der Bundesregierung.