Franz Beckenbauer

Das OK der WM 2006 hatte einen eigenen Finanzhaushalt. Die Millionen Euro an die Fifa kamen zweifellos aus einer schwarzen Kasse, sagt der damalige DFB-Schatzmeister Theo Zwanziger. Wegen der Fifa habe Franz Beckenbauer so handeln müssen.

Dresden bleibt in der Dritten Liga das Maß der Dinge. Und ein Überraschungsteam siegt weiter. Nach dem Skandal-Tor von Andreasen fordern die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga den Videobeweis und in England verschärft sich die Krise des Meisters.

Es ist der Traum der Fifa gewesen, die WM 2006 in Afrika auszurichten. Nach dem Zuschlag für Deutschland trudelt offenbar ein Schreiben ein, als Zeichen der Solidarität einen Millionenbetrag zu überweisen. Der Fall erreicht sogar die Bundesregierung.

• Niersbach zum Sportausschuss Zwanziger ausgeschlossen?
• "Wie ich das sehe, lügt Niersbach" "Es gab eine schwarze Kasse"

Zu den vielen offenen Fragen bei der DFB-Erklärung der Millionenzahlung an die Fifa kommt handfester Widerspruch: vom Fußball-Weltverband und auch Fifa-Boss Blatter. Der frühere DFB-Generalsekretär Schmidt spricht von einem Alleingang Beckenbauers.

• WM-Vergaben 2018 und 2022 Beckenbauer droht Strafe durch die Fifa
• Video Niersbachs Rechtfertigung wirft neue Fragen auf

Der DFB will sich mit der Millionen-Zahlung an die Fifa einen Zuschuss für die Organisation der WM 2006 gesichert haben. Das sagt der DFB-Präsident. Warum erst 6,7 Millionen Euro an die Fifa gezahlt werden mussten, um später 170 Millionen zu erhalten, kann er nicht erklären. Von Christoph Wolf

• Unrunder Zuschuss zum WM-Auftakt DFB-Millionen an Fifa waren nicht genehmigt

Er war Weltmeister als Spieler und auch als Trainer. Doch seine dritte Karriere als Fußballfunktionär droht den Ruf von "Kaiser" Franz Beckenbauer massiv zu beschädigen. Zur mutmaßlichen Verstrickung in einen WM-Skandal kommt nun eine drohende Fifa-Sperre.

• WM-Vergabe 2018 und 2022 Fifa erhebt Anklage gegen Beckenbauer
• Von Adamu bis Blatter Die Sperren der Fifa-Ethikkommission

Beim Fußball-Weltverband Fifa steht ein Urteil gegen Franz Beckenbauer bevor. Grund ist offenbar seine zunächst verweigerte Mitarbeit bei der Untersuchung der umstrittenen WM-Vergaben an Russland und Katar, über die er mit abgestimmt hatte.

• Zuschuss zum WM-Auftakt DFB-Millionen an Fifa waren nicht genehmigt
• Konten-Fälschung durch Blatter? Fifa-Millionen für Platini flossen schwarz

Unter dem Titel "Das zerstörte Sommermärchen" schreibt der "Spiegel": Die WM 2006 soll gekauft worden sein, vom DFB. Der droht mit massiven rechtlichen Schritten, trägt aber bislang nichts zur Aufklärung bei. Derweil könnte der vermeintlich stärkste Beweis des "Spiegel" wackeln. Von Tobias Nordmann & Christoph Wolf

• Gekaufte Heim-WM 2006? Staatsanwaltschaft prüft Anfangsverdacht

Guido Tognoni, der langjährige Fifa-Medienchef- und Insider, sagt, die Vorwürfe gegen den DFB hinsichtlich der WM-Vergabe 2006 seien gesteuert. Es herrsche ein Rache-Klima: "Theo Zwanziger ist wohlmöglich die undichte Stelle".

Wo Franz Beckenbauer auf seiner WM-Werbetour auftauchte, war Fedor Radmann nicht weit. Die neuen hochbrisanten Vorwürfe wehrt er vehement ab. Außenminister Steinmeier verlangt schnelle Aufklärung und Lothar Matthäus warnt vor Vorverurteilungen.