Hartmut Mehdorn

Das Urteil von Claus Weselsky über die Bahn lässt keinen Zweifel: Züge hätten Verspätung, bevor sie überhaupt losgefahren sind, das Netz sei kaputtgespart. Aber der Gewerkschaftschef hat auch einen Vorschlag, was passieren muss, damit die Bahn wieder pünktlich und zuverlässig wird.

In der Bauzeit hagelt es Hohn und Spott für den BER. Das "Monster" Brandschutz oder geheime Unterlagen im Berliner Müll machen fassungslos. Viele Jahre vergehen, aber eine Comeback-Story wird er nicht mehr. Gerade eröffnet, stehen schon die nächsten Turbulenzen an. Von Diana Dittmer und Martin Morcinek

Während am Hauptstadtflughafen weiter gearbeitet wird, kommen immer wieder neue Details zu Baumängeln ans Tageslicht. Von einigen wissen die Verantwortlichen seit Jahren, unternehmen aber nichts. Schließlich soll der Eröffnungstermin nicht gefährdet werden.

Die Eröffnung der neuen Prestigestrecke zwischen Berlin und München gerät für die Bahn zum Desaster. Dabei kommen die Pannen nicht überraschend. Es sind Probleme, mit denen der Staatskonzern seit Jahren kämpft. Von Max Borowski

Air Berlin existiert seit knapp 40 Jahren. Die Fluggesellschaft steigt 2003 zur zweitgrößten in Deutschland auf. Seit Jahren befindet sich Air Berlin in einer tiefen Krise, der nun die Insolvenz folgt.

Der überraschende Rückzug von Deutschlands oberstem Eisenbahner reißt eine klaffende Lücke. Grube ist erst der vierte Mann an der Spitze der Bahn. Sein Rückzug befördert den Staatskonzern ungewollt in eine neue Epoche. Von Martin Morcinek

Die Deutsche Bahn soll jahrelang überhöhte Preise für Schienen gezahlt haben. Im Bochumer Prozess um das sogenannte Schienenkartell versichert Ex-Konzernchef Mehdorn, er sei an der Auftragsvergabe nicht beteiligt gewesen.

"Wenn es rumste, rumste es eben gleich", sagt Hartmut Mehdorn. Der ehemalige Bahn-Chef gilt als sehr streitbar. Die fehlgeschlagenen Börsenpläne treiben ihn immer noch um. Mit der Bahn-Politik ist er gar nicht zufrieden.

Kaum jemand hat das BER-Projekt so lange an entscheidender Stelle begleitet wie Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Platzeck. Die Schuld an dem Debakel sieht der frühere Flughafen-Aufsichtsratschef bei anderen Personen.

Vor einer Woche die Imtech-Pleite. Jetzt Kungeleien mit Siemens, Bosch und der Telekom-Tochter T-Systems. Schlimmer geht's immer beim BER. Haben die Prüfer in den vergangenen Jahren eigentlich geschlafen? Von Diana Dittmer

• Millionen wechseln Besitzer BER-Manager unter Korruptionsverdacht

Mit 72 ist nun Schluss: Hartmut Mehdorn - ein Hansdampf in allen Gassen - verabschiedet sich von der Geschäftswelt. Als Chef der Bahn, von Air Berlin oder des Berliner Flughafens war er in den Medien stets präsent.

Der Berliner Pannenflughafen wird den Steuerzahler nichts kosten – das behauptet Hartmut Mehdorn vor dem Untersuchungsausschuss. In 25 Jahren werde der Flughafen sich selbst finanzieren. Ganz nebenbei rechnet er auch mit seinem Ex-Technikchef ab.

Kurz vor dem Amtsantritt seines Nachfolgers Karsten Mühlenfeld ruft der scheidende BER-Chef Hartmut Mehdorn seine Mitarbeiter zu Engagement auf und macht ihnen Mut. Vom Aufsichtsrat kommt derweil die nächste Finanzspritze für die Großbaustelle.

• Mehdorns Erbe Nun führt Mühlenfeld den Pannenflughafen

Nach zwei Jahren endet beim hauptstädtischen Pannenflughafen die Ära Mehdorn. Für den 72-Jährigen kommt nun Karsten Mühlenfeld. Der kann aller Voraussicht nach weitere 1,1 Milliarden Euro verbauen lassen.

• "Dödel vom Dienst" Hartmut Mehdorn nimmt den Hut
• Mehdorns Erbe Nun führt Mühlenfeld den Pannenflughafen

Karsten Mühlenfeld tritt eine Herkules-Aufgabe an: den Flughafen BER pünktlich und ohne Mängel 2017 fertigstellen. Der neue Aufsichtsratschef folgt auf Hartmut Mehdorn. Mühlenfeld muss sich aber erst einmal mit der Lage vertraut machen. Von Sonja Gurris

Er war war nicht der "Häuptling von Geduld": Am neuen Hauptstadtflughafen BER wirft am Ende sogar der erfahrene Manager Mehdorn hin. Immerhin hinterlässt der 72-Jährige einen Plan. Doch was wird nun aus ihm?