Kriegsverbrecher

US-Vizepräsidentin Harris und Polens Präsident Duda werfen Russland die Ausführung von Kriegsverbrechen in der Ukraine vor. Sie fordern internationale Untersuchungen, etwa des Angriffs auf eine Geburtsklinik in Mariupol. Russland sei durch den Krieg geschwächt, die NATO stattdessen gestärkt, urteilt Harris.

Bei ihrer Invasion in der Ukraine bombardiert das russische Militär immer wieder gezielt zivile Ziele. Nach dem Angriff auf eine Kinderklinik in der belagerten Stadt Mariupol werden mindestens drei Tote geborgen, darunter ein Kind. Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht von einem "Kriegsverbrechen".

Im Krieg in der Ukraine werden Russland Angriffe auf Zivilisten und der Einsatz von verbotenen Waffen vorgeworfen. In beiden Fällen handelt es sich um Kriegsverbrechen. Offenbar gibt es mittlerweile auch für den Generalbundesanwalt genug Anhaltspunkte, um in diesem Bereich zu ermitteln.

Die FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann fürchtet, dass der Krieg in der Ukraine noch sehr viel blutiger wird. Mit einem Übergreifen auf die NATO rechnet sie nicht.

• Video Marie-Agnes Strack-Zimmermann im "Frühstart"

US-Außenminister Blinken sagt, die Vereinigten Staaten hätten "sehr glaubwürdige Berichte", dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen hätte. Momentan würden die Hinweise geprüft. Auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen fordert eine Untersuchung.

Die Angriffe auf die Ukraine werden immer aggressiver. Während die Städte Cherson und Berdjansk bereits unter russischer Kontrolle sind, ist das strategisch wichtige Mariupol weiterhin schwer umkämpft. Selenskyj befürchtet nun einen neuen verheerenden Schlag Russlands.

Darüber, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist, ist sich die CDU einig. Kontakte zu Russland will Partei-Chef Friedrich Merz jedoch auch nach dem Angriff auf die Ukraine nicht abreißen lassen und betont die Verbundenheit mit der russischen Bevölkerung.

Keine Talkshow ohne den Ukraine-Krieg derzeit, und häufig heißt es darin, Putins Überfall sei ein Vernichtungskrieg. Der Politologe Sven Bernhard Gareis erklärt im Gespräch mit ntv.de, warum das derzeit nicht stimmt.

Immer wieder betont der Kreml, dass der russische Angriff nicht der Zivilbevölkerung gilt. Der ukrainische Außenminister berichtet allerdings nun erstmals auch von Vergewaltigungen durch russische Soldaten beim Kampf um die Städte und fordert ein Sondertribunal für Kriegsverbrechen.

Russische Streitkräfte nehmen das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ein. Es ist ein Angriff in diesem Krieg, der auf juristischer Ebene gravierende Folgen nach sich ziehen kann. Vor allem für Russlands Präsidenten Wladimir Putin.