Nahost-Konflikt

Die Gewalt im Süden Israels flammt wieder auf. Die israelische Armee berichtet von Attacken der islamistischen Terrorgruppe Hamas. Als Reaktion greift Israel nach eigenen Angaben eine Waffenproduktionsstätte und einen Raketenwerfer an.

Eigentlich wollte Bundespräsident Steinmeier bereits 2020 nach Israel reisen. Doch wegen der Pandemie wurde der Staatsbesuch verschoben. Der Nachholtermin passt nun zum Abschied des israelischen Präsidenten Rivlin. Und Steinmeier absolviert das Programm eines Außenministers. Von Heike Boese, Jerusalem

Im Interview mit n-tv.de spricht Israels ehemaliger Vize-Polizeipräsident Zohar Dvir über den jüngsten Gazakrieg und die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Israel. "Würde man die Religionen und die Animosität gegenüber bestimmten Minderheiten abschaffen, könnte Israel das Paradies auf Erden sein", sagt Dvir.

Seit dem Waffenstillstand vom 21. Mai feuert die Hamas keine Raketen mehr aus dem Gazastreifen. Dafür schicken die militanten Palästinenser jetzt Brandsätze per Ballon über die Grenze. Israel reagiert darauf mit neuen Luftangriffen.

Seit gut drei Wochen hält der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Doch das Abkommen ist fragil. Nachdem militante Palästinenser Brandballons in Richtung Israel schicken, schlägt dessen Luftwaffe zurück.

Tausende ultrarechte Israelis ziehen Flaggen schwenkend durch Jerusalem, ein massives Polizeiaufgebot sichert den sogenannten "Flaggenmarsch" ab. Aufgebrachte Palästinenser protestieren, teils gewaltsam. Es ist die erste Herausforderung für Israels neue Regierung unter dem ultrarechten Naftali Bennett.

Im Rahmen des Nahost-Konflikts zwischen Israel und der Hamas kommt es auch in Deutschland zu antisemitischen Handlungen. Die Union will daher das Staatsangehörigkeitsrecht ändern: Ausländer, die gegen Juden hetzen, sollen keinen deutschen Pass bekommen.

Bislang hält die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas. Damit das so bleibt, versucht Ägypten zwischen beiden Parteien zu vermitteln. Ziel ist ein langfristiger Waffenstillstand. Der Hamas ist unter anderem an einem schnellen Gefangenenaustausch gelegen. Über 5000 ihrer Kämpfer sitzen in Israel im Gefängnis.

Seit wenigen Tagen herrscht im Nahen Osten eine Waffenruhe, doch eine dauerhafte Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. In Gesprächen mit Israels Regierungschef Netanjahu und Palästinenserpräsident Abbas setzt sich US-Außenminister Blinken für die Zwei-Staaten-Lösung ein.

Der frühere US-Präsident Trump sprach von einer "Grundlage für umfassenden Frieden in der gesamten Region" - die Abkommen mehrerer arabischer Staaten mit Israel schafften neue Allianzen im Nahen Osten. Dass damit auch neue Probleme einhergehen, zeigt der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern.