Ein Jahr lang diskutieren die Bürger in Australien über eine Anpassung der Nationalhymne. Der Liedtext spiegelt in den Augen vieler nicht die jahrtausendealte Geschichte der indigenen Bevölkerung wider. Nun sollen die Aborigines mit einem neuen Wort gewürdigt werden.
Der Weltgesundheitsgipfel in Berlin findet dieses Jahr ausschließlich digital statt. In seiner Eröffnungsrede zeigt sich Bundespräsident Steinmeier besorgt über einen ausufernden Nationalismus in der Corona-Pandemie. Vor allem bei der Impfstoffverteilung müsse man an einem Strang ziehen.
Matteo Salvini kann nicht mehr allein durch seine Person Italiens Lega-Wähler bei der Stange halten. In der Partei mehren sich deshalb Stimmen für eine Annäherung an Europas politische Mitte - und die EVP-Fraktion. Der Parteivorsitzende ziert sich, kündigt aber eine Europatour an. Von Andrea Affaticati, Mailand
Nach den teils rechtsradikalen Protesten gegen die Corona-Politik wird voraussichtlich das Zeigen der sogenannten Reichskriegsflagge verboten. Viele andere Symbole des Deutschen Reiches aber sind wohl auch in Zukunft öffentlich zu sehen. Wofür sie stehen, ist eindeutig. Von Sebastian Huld
Mitten in der Corona-Pandemie feiern die USA ihren Nationalfeiertag. Doch für Präsident Trump sind steigende Infektionszahlen und Tausende Tote kein Thema. Stattdessen reagiert er auf die Anti-Rassismus-Proteste im Land mit der Behauptung, es seien Angriffe auf die Geschichte und die Kultur der USA.
Die Hagia Sophia für alle Religionen zu öffnen, war in den Augen Erdogans ein "großer Fehler". Er will das einst christliche Wahrzeichen wieder als Moschee nutzen. Ein Gericht entscheidet - Kritiker erwarten ein "politisches Urteil" und sehen ein "Wiederaufleben von Nationalismus und religiösem Fanatismus".
Zu Beginn des vergangenen Jahres stuft der Verfassungsschutz den rechtsnationalen "Flügel" der AfD als rechtsextremen Verdachtsfall ein. Nun sieht die Behörde mehr Handlungsbedarf und erklärt die Gruppierung rund um den Thüringer Fraktionschef Höcke zum Beobachtungsfall.
Die Gespenster des Nationalismus seien zurück in Europa, warnt der israelische Staatschef Reuven Rivlin im Bundestag. Ohne sie zu nennen, spricht er damit vor allem eine Fraktion an. Doch auch die Bundesregierung ermahnt er. Von Benjamin Konietzny
Zu viel Einfluss von Rechten in seinem Verband befürchtet der Feuerwehrpräsident und muss nach Anfeindungen zurücktreten. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz fürchtet ähnliche Tendenzen in der Kirche. Die Katholiken fordern eine klare Abgrenzung zur AfD.
EU-Kommissionspräsident Juncker verabschiedet sich nach fünf krisenreichen Jahren mit einem Appell gegen Nationalismus. "Es lebe Europa", ruft er den Europaparlamentariern zu. Zwar fällt seine Bilanz durchmischt aus, mit sich selbst aber ist der Luxemburger zufrieden.
Globalisten gegen Nationalisten. Demokraten gegen Sozialisten. Kolonisierende gegen Kolonisierte. Bei der UN-Generaldebatte halten Brasiliens Präsident Bolsonaro und US-Präsident Trump der Welt ihre nationalistischen Spiegel vor. Von Roland Peters
China wird immer mächtiger, die USA verlieren an Einfluss und Europa zerfällt - keine guten Aussichten für den Westen. Doch das ist kein Grund, sich dem Schicksal zu ergeben, findet der Außenpolitik-Experte Kleine-Brockhoff.
Bundespräsident Steinmeier sieht die Lehren aus dem Nationalsozialismus als Grundlage für "unser gemeinsames Europa". Er besucht in Norditalien den Ort eines Wehrmachtsmassakers und warnt vor dem "Gift des Nationalismus". Deutschland trage "eine Verantwortung, die keinen Schlussstrich kennt".
Mitarbeiter der Bundespolizei befürworteten rechtsnationale Parteien, sagt der Vize-Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei. Ein Fall vom Wochenende scheint das zu bestätigen: Während eines Einsatzes bei einem Rechtsrockfestival fällt ein Bundespolizist mit fragwürdigen Abzeichen auf seiner Uniform auf.
Die Rechtspopulisten haben in Italien stark aufgeholt und sichern sich mit über 30 Prozent die meisten Stimmen. Wahlverlierer ist ihr Koalitionspartner, die Fünf-Sterne-Bewegung. Die italienischen Wähler schicken auch einen alten Bekannten nach Brüssel.