Pflegeversicherung

Trotz Wirtschaftskrise fährt die gesetzliche Pflegeversicherung ein kräftiges Plus ein. Der Milliardenüberschuss muss als Rücklage für schlechte Zeiten herhalten.

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht nicht aus, um im Alter jeden Pflegefall abzudecken. Wenn die eigene Rente und das eigene Vermögen nicht groß genug sind, werden Angehörige zur Kasse gebeten. Abhilfe kann eine private Pflegezusatzversicherung schaffen.

Die Wogen schlagen hoch: Geht es nach den Koalitionsplänen von Union und FDP müssen sich die Bürger auf höhere Kosten für die Pflegeversicherung einstellen.

Der Gesundheitsfonds bleibt vorerst erhalten, die Praxisgebühr kommt auf den Prüfstand. Union und FDP vertagen aber trotz einer grundlegenden Annäherung die Frage der künftigen Finanzierung des Gesundheitswesens. Einig ist man sich jedoch, die gesetzliche Pflegeversicherung durch eine verpflichtende Zusatzvorsorge zu ergänzen.

Trotz der Wirtschaftskrise fährt die gesetzliche Pflegeversicherung bislang einen Überschuss von knapp einer halben Milliarde Euro ein.

Gelder aus der Pflegeversicherung bekommen nicht nur Senioren. Unter den mehr als zwei Millionen Leistungsempfängern sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auch rund 78.000 minderjährige Kinder.

Die Reform der Pflegeversicherung könnte vielen Langzeitarbeitslosen einen neuen Job verschaffen, als Pflegeassistenten auf der Demenz-Station eines Altenheimes.

Pflege ist teuer. Der Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung steigt ab heute leicht - die Reform bringt dem System mehr Mittel und den Pflegebedürftigen mehr Leistungen.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sind Kranken- und Pflegeversicherung künftig absetzbar. Weitere Entlastungen dürfte es nicht geben.

Nach mehr als einjährigen Verhandlungen hat der Bundestag die Reform der Pflegeversicherung beschlossen. Die Reform sieht Leistungsverbesserungen für 2,1 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen vor.