Rüstungsindustrie

Weil ihnen die Mängelberichte zum G36 im "Spiegel" und anderen Zeitungen nicht passten, agitierten Beamte des Verteidigungsministeriums gegen unliebsame Journalisten. Sie wollten, dass der Militärische Abschirmdienst gegen sie aktiv wird.

• Auftritt vor dem Ausschuss Von der Leyen gesteht Fehler ein

Die deutsche Rüstungsindustrie hat keinen guten Ruf. Wie ein Test jetzt zeigt, unternimmt sie auch wenig, um dieses Image zu verbessern: Im Anti-Korruptions-Index schneiden die Firmen reihenweise mies ab. Doch es gibt eine Ausnahme.

Die Tage des G36 bei der Bundeswehr sind gezählt. Ministerin von der Leyen sieht für die Waffe "keine Zukunft" mehr und reagiert auf die Mängel des Sturmgewehrs. Die Presse erkennt in der Entscheidung ein politisches Kalkül der Ministerin.

Die deutschen Soldaten werden eine neue Standard-Waffe bekommen. Die Beschaffung könnte ausnahmsweise schnell und unkompliziert werden. Denn ein mögliches Modell ist schon auf dem Markt. Von Christoph Herwartz

• Ausmusterung des G36 Gewehrs "Ein Schuss aus der Hüfte"

Das russische Vorgehen in der Ukraine bereitet den baltischen Staaten und Polen Sorgen. Die Regierungen investieren massiv in Rüstung. Aber auch die Ukraine und Russland selbst pumpen mehr Geld ins Militär.

• Wettlauf in die neue Weltordnung Der Milliardenhunger des Militärs

Der Hersteller des Sturmgewehrs G36 weist jegliche Kritik an seiner Waffe zurück. Das Bundeskriminalamt solle nun die technischen Fakten klären, fordert Heckler & Koch. Das Unternehmen klagt über Rufschädigung und teilt kräftig aus gegen seine Kritiker.

Algerien, Indien, Israel: Der Bundessicherheitsrat gibt für etliche Lieferungen militärischer Güter grünes Licht. Das hilft der Rüstungsindustrie - doch der Steuerzahler muss helfen.

Die Probleme beim Sturmgewehr G36 sind seit Jahren bekannt. Das Verteidigungsministerium reagiert erst jetzt - mit einer Kommission. Der Linken geht das nicht weit genug. Sie wittert Vertuschungsgefahr und weitere "miese Deals" mit der Rüstungsindustrie.

Jahrelang war bekannt, dass das G36 nicht trifft, wenn es heiß geschossen ist. Die Soldaten in Afghanistan bekamen trotzdem kein besseres Gewehr. Das Verteidigungsministerium verschleppte womöglich eine umfassende Untersuchung. Von Hannes Vogel

Griechenland kauft sich für fast 200 Millionen Euro Panzerhaubitzen des deutschen Krauss-Maffei-Wegmann-Konzerns. Der Deal kommt nur dank eines Mannes zustande. Er wird verdächtigt, heimlich einen Millionenbetrag kassiert und nicht versteuert zu haben.

• Tödlicher Exportschlager Der Kampfpanzer "Leopard 2"