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Studie: China zählt 2025 erstmals seit 2010 nicht mehr zu den fünf wichtigsten deutschen Exportkunden

15.12.2025, 09:49 Uhr
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China wird einer Studie zufolge in diesem Jahr erstmals seit 2010 nicht mehr zu den fünf wichtigsten deutschen Exportkunden gehören.

Die Warenausfuhren in die Volksrepublik werden um zehn Prozent auf 81 Milliarden Euro einbrechen, wie die bundeseigene Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) in einer der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorliegenden Prognose voraussagt. Das reiche nur noch für Rang sieben unter den wichtigsten Abnehmern deutscher Waren, nach Rang fünf im vergangenen Jahr. Demnach wird China sowohl von Großbritannien als auch von Italien überholt.

"Zum einen schwächelt der chinesische Binnenmarkt", erklärte GTAI-Expertin Christina Otte den Abwärtstrend. "Zum anderen produzieren immer mehr deutsche Anbieter vor Ort, statt dorthin zu exportieren." Der Anteil Chinas an den gesamten deutschen Exporten werde deshalb im zu Ende gehenden Jahr auf 5,2 Prozent fallen. Zum Vergleich: 2021 lag er noch bei rund 7,5 Prozent.

China ist für die deutschen Exporteure nicht der einzige Problemfall. Die Ausfuhren in die USA dürften der Hochrechnung von GTAI zufolge im zu Ende gehenden Jahr sogar um 7,3 Prozent auf knapp 150 Milliarden Euro einbrechen. Damit blieben die Vereinigten Staaten aber mit Abstand wichtigster Zielmarkt für deutsche Waren vor Frankreich (+1,2 Prozent auf 116,5 Milliarden Euro), den Niederlanden (+2,6 Prozent auf 112,1 Milliarden Euro) und Polen (plus 5,8 Prozent auf 98,9 Milliarden Euro). "Allerdings könnte sich der Abwärtstrend bis Jahresende noch beschleunigen", warnte Roland Rohde von der GTAI in Washington. Vor Einführung der US-Zölle hatten viele Unternehmen in den ersten Monaten des Jahres Exporte vorgezogen. Rohde hält deshalb für das Gesamtjahr sogar ein Minus von acht bis neun Prozent für möglich. Er rechnet damit, dass deutsche Exporteure auch 2026 Einbußen im US-Geschäft verzeichnen werden. "Nach dem starken Rückgang 2025 dürfte das Minus aber geringer ausfallen."

Quelle: ntv.de, rts

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