"Vielleicht hören Sie mir zu" Lukaschenko: Minsk könnte Ort für Friedensgespräche zwischen Russland und Ukraine sein
24.02.2022, 12:08 UhrDer belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat die belarussische Hauptstadt Minsk als Ort für Friedengespräche zwischen der Ukraine und Russland angeboten.
"Es ist möglich und ziemlich realistisch, diesen Konflikt zu stoppen, alle Fragen zu lösen", sagte Lukaschenko am Donnerstag der Staatsagentur Belta zufolge. "Vielleicht hören sie mir zu."
Zugleich betonte der enge Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin dessen Forderungen an die Nato und die Ukraine als Bedingung für Gespräche. Russland werde sich nur an den Verhandlungstisch setzen, wenn die strittigen Fragen vorab geklärt seien, sagte Lukaschenko. Er nannte die Demilitarisierung der Ukraine, einen Verzicht der Ukraine auf eine Mitgliedschaft in der Nato und ein Ende der Angriffe auf die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk. "Vielleicht kommen auch noch andere Fragen auf", sagte Lukaschenko.
Für Belarus, das im Süden an die Ukraine grenzt, bestehe keine Gefahr, sagte der Machthaber. Zugleich sagte er, Putin habe ihm russischen Beistand im Falle eines Angriffs auf sein Land versichert. Zudem habe er mit dem Kremlchef über zusätzliche Waffen "zur Stärkung" der Westgrenze in Richtung Europa gesprochen.
Lukaschenko will "in naher Zukunft" entscheiden, ob er die ostukrainischen Separatistengebiete nach dem Vorbild Russlands als unabhängig anerkennt. Das belarussische Verteidigungsministerium teilte mit, dass ein Teil des Luftraums geschlossen worden sei. Auch die Ex-Sowjetrepublik Moldau, die im Osten an die Ukraine grenzt, schloss ihren Luftraum.
Quelle: ntv.de, dpa