Wirtschaft

Wochenlanger Streik endet 38 Prozent mehr Lohn für Boeing-Mechaniker

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Die Arbeiter erhalten auch eine Einmalzahlung von 12.000 Dollar.

Die Arbeiter erhalten auch eine Einmalzahlung von 12.000 Dollar.

(Foto: AP)

Seit fast zwei Monaten lassen die Maschinisten von Boeing ihre Arbeit ruhen. Kostenpunkt: eine Milliarde US-Dollar - pro Monat. Auch die jetzige Tarifeinigung wird teuer für den Flugzeugbauer. Und die Wiederinbetriebnahme der Werke wird sich weitere wertvolle Wochen hinziehen.

Die Gewerkschaft der Maschinenarbeiter hat das neue Tarifangebot von Boeing angenommen und damit einen Schlussstrich unter den wochenlangen Streik bei dem US-Flugzeughersteller gezogen. Das Angebot von Boeing sieht Lohnerhöhungen von 38 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren vor.

Mit dem neuen Vertrag bekommen die Arbeiter auch eine Einmalzahlung von 12.000 Dollar. Den Erhalt von Bonuszahlungen, die ursprünglich abgeschafft werden sollten, hatte die Gewerkschaft schon beim zweiten Angebot ausgehandelt. Ein Lohnplus von 35 Prozent über vier Jahre hatten Gewerkschaftsvertreter der Maschinisten im pazifischen Nordwesten, wo die meisten Boeing-Jets gebaut werden, vor einer Woche noch zurückgewiesen.

Der Streik hat den größten Teil der Boeing-Produktion zum Erliegen gebracht. Der Ausstand läuft seit dem 13. September und kostet den Luftfahrtkonzern schätzungsweise eine Milliarde US-Dollar monatlich. CEO Kelly Ortberg hat bereits Pläne zum Abbau von 17.000 Arbeitsplätzen entwickelt und am Finanzmarkt mehr als 24 Milliarden Dollar frisches Kapital eingesammelt, um den Konzern über Wasser zu halten.

Boeing
Boeing 217,43

Die Mechaniker sollen am Mittwoch wieder an die Arbeit gehen. Die Wiederinbetriebnahme der Werke, in denen unter anderem Boeings meistverkaufte 737 gebaut wird, dürfte allerdings Wochen dauern. Boeing hatte bereits angekündigt, dass es Monate dauern wird, bis das Produktionsniveau erreicht wird, das Boeing ursprünglich für Ende dieses Jahres angestrebt hatte. Boeing dürfte noch weiter in Rückstand mit den Auslieferungen geraten.

Der Flugzeugbauer steckt nach einer Pannenserie seit Jahren in der Krise. Zuletzt geriet das Qualitätsmanagement noch stärker in den Fokus, nachdem im Januar bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Steigflug ein Rumpffragment herausgebrochen war. Nur durch glückliche Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt. Unfallermittler kamen zu dem Schluss, dass bei der ausgelieferten Maschine vier Befestigungselemente an dem Rumpfteil fehlten. Boeing konnte auf Anfrage von Behörden keine Unterlagen zu den Montagearbeiten liefern.

Quelle: ntv.de, chl/DJ/dpa

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