Wirtschaft

Ärger nach Auslieferungsstopp 737-Max-Kunde verklagt Boeing

Der Auslieferungsstopp für die Boeing-737 Max-Maschinen bringt Fluggesellschaften in Schwierigkeiten.

Der Auslieferungsstopp für die Boeing-737 Max-Maschinen bringt Fluggesellschaften in Schwierigkeiten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach zwei Abstürzen müssen Boeing-Flugzeuge des Typs 737 Max bis auf Weiteres am Boden bleiben. Das sorgt bei den Fluggesellschaften für Probleme. Ein russisches Unternehmen fordert nun Schadensersatz. Weitere Klagen könnten folgen.

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing ist erstmals von einem Abnehmer der nach zwei Abstürzen weltweit mit Startverboten belegten Unglücksflieger vom Typ 737 Max verklagt worden. Die zum russischen Staatsbetrieb Rostec gehörende Firma Avia Capital Services beschuldigt Boeing, beim Verkauf der 737 Max Informationen zur Flugtauglichkeit verschwiegen und Vertragsbruch begangen zu haben.

Das russische Unternehmen will vor einem Gericht in Chicago Schadensersatz wegen des im Zuge der weltweiten Flugverbote verhängten Auslieferungsstopps von Boeing erstreiten. Allerdings sei Avia Capital Services offen für einen Vergleich, sagte ein Firmensprecher der russischen Nachrichtenagentur Tass. Boeing wollte sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern.

Boeing
Boeing 195,12

Laut der Klageschrift geben die Russen an, Boeing bei der Bestellung von 35 Jets der 737-Max-Baureihe 35 Millionen Dollar als Barsicherheit hinterlegt zu haben. Diesen Betrag wollen sie zurück und fordern zudem ein Vielfaches davon an Entschädigung und Strafen. Ein Klägeranwalt sagte der "Financial Times", dass Boeing zwar Kompensation angeboten hätte, diese jedoch unzureichend gewesen sei.

Der Anwalt ist nach eigenen Angaben auch in Kontakt mit weiteren Boeing-Kunden, die ebenfalls Klagen einreichen könnten. Für den Flugzeugbauer birgt dies Brisanz, denn Boeing hat Tausende von Aufträgen für die 737 Max, die wegen der Flugverbote bis auf Weiteres nicht erfüllt werden können. Bei den Abstürzen zweier 737-Max-Maschinen in Indonesien und Äthiopien waren im Oktober und März insgesamt 346 Menschen gestorben.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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