"Yeezy" brachte Milliarden Adidas sieht Arbeit mit Kanye West auf der Kippe
06.10.2022, 22:03 Uhr
Einem Bericht zufolge hat Adidas Kanye West eine Milliarde Abfindung geboten, um die Zusammenarbeit zu beenden.
(Foto: dpa)
Neue "Yeezy"-Sneaker sind heiß begehrt: Doch die erfolgreiche Kooperation zwischen Rapper Kanye West und Sportriese Adidas könnte vor dem Aus stehen. Die Franken sprechen davon, "die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen". Zuvor hatte West mitunter Plagiatsvorwürfe erhoben.
Adidas geht auf Distanz zu seinem langjährigen Partner Kanye West. "Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen", erklärte der fränkische Sportartikelkonzern am Abend. "Eine erfolgreiche Partnerschaft beruht auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Werten."
Das sieht Adidas offenbar nicht mehr als gegeben an, nachdem West wiederholt heftige Attacken gegen den Sportartikelhersteller geritten hat. Unter anderem warf der 45-Jährige Musiker dem Unternehmen vor, das Design der von ihm entworfenen "Yeezy"-Schuhe kopiert und für eigene Adidas-Modelle verwendet zu haben. In der Vergangenheit hatte West auch mehr Einfluss bei Adidas gefordert. Das Unternehmen hatte zu den Vorwürfen stets geschwiegen.
Der bekannte US-Rapper designt für Adidas seit 2015 Schuhe und Kleidung unter der Marke "Yeezy", die in den besten Jahren für Umsätze in Milliardenhöhe sorgten. Dafür bekommt West Tantiemen, nach Medienberichten mehrere hundert Millionen Dollar im Jahr. Der Vertrag läuft noch bis 2026. Adidas nannte die Zusammenarbeit "eine der erfolgreichsten Kollaborationen in der Geschichte unserer Branche". Einem Bericht des Online-Portals "Business of Fashion" zufolge hat der Konzern West angeboten, die Zusammenarbeit gegen eine Abfindung von einer Milliarde Dollar zu beenden.
Gap und West gehen bereits getrennte Wege
Die erst seit 2020 laufende Kooperation von West mit dem US-Modehändler Gap war vor kurzem vorzeitig beendet worden. Bei Gap soll nur noch die aktuelle "Yeezy"-Kollektion abverkauft werden. Darauf könnte es auch bei Adidas hinauslaufen: Während der Überprüfung "werden wir die aktuellen Produkte weiter vorhalten", hieß es in der Adidas-Mitteilung weiter.
West, der öfter durch Provokationen auffällt, verstört derzeit durch seine neue Modekollektion mit fragwürdigen Slogans. So ließ er auf Shirts die Aufschrift "White Lives Matter" drucken. Der Satz ist eine Antwort auf die Bewegung "Black Lives Matter", die sich aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gründete. Der Spruch "White Lives Matter" ist in der rechten Szene verbreitet - nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland.
Quelle: ntv.de, ysc/rts