Überschuss statt Verlust Adidas verdient überraschend doch Geld
31.01.2024, 20:17 Uhr Artikel anhören
Adidas stellt mit "Fußballliebe" den offiziellen Spielball der EM.
(Foto: picture alliance / Kirchner-Media)
Um mehrere Hundert Millionen Euro übertrifft Adidas die eigenen Erwartungen - und landet operativ doch noch in der Gewinnzone. Der Abverkauf der Waren aus der Kooperation mit dem umstrittenen Rapper Ye - Kanye West - erweist sich als einträglich. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit anziehenden Umsätzen.
Der Sportartikelhersteller Adidas hat im vergangenen Jahr überraschend Geld verdient und den Umsatz gehalten. Das Betriebsergebnis habe bei 268 Millionen Euro gelegen, teilte der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern mit. Das waren allerdings 400 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Vorstandschef Björn Gulden hatte zuletzt noch mit rund 100 Millionen Euro Verlust gerechnet.
Die Einnahmen traten währungsbereinigt auf der Stelle, Adidas hatte aber einen Rückgang erwartet. In Euro gerechnet ging der Umsatz unter anderem wegen der Abwertung des argentinischen Peso um fünf Prozent - mehr als eine Milliarde - auf 21,4 Milliarden Euro zurück. Die Bruttomarge verbesserte sich den weiteren Angaben zufolge um 0,2 Punkte auf 47,5 Prozent.
Grund dafür, dass der Konzern die Erwartungen übertroffen hat, ist neben einem starken Geschäft zum Jahresende die Entscheidung, die restlichen Bestände an "Yeezy"-Schuhen aus der beendeten Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Ye nur zu einem kleinen Teil abzuschreiben. Den Rest hofft Adidas, im laufenden Jahr noch zumindest kostendeckend für 250 Millionen Euro verkaufen zu können. Zwei Verkaufsaktionen hatten bereits einen Umsatz von 750 Millionen und ein operatives Ergebnis von 300 Millionen Euro gebracht.
Für das laufende Jahr stellte Adidas währungsbereinigt ein Umsatzplus von rund fünf Prozent und ein Betriebsergebnis von 500 Millionen Euro in Aussicht. Konkret erwartet werde, dass sich die Einnahmen zunächst auf Vorjahresniveau bewegen, dann aber von Quartal zu Quartal verbessern, sagte Gulden. "Wir gehen davon aus, dass das zugrunde liegende Adidas-Geschäft (ohne Yeezy) für das Gesamtjahr im hohen einstelligen Prozentbereich und im zweiten Halbjahr mindestens um 10 Prozent wachsen wird."
Dieses Jahr sei "der nächste Baustein, um Adidas wieder zu einem Unternehmen mit zweistelligem Wachstum und einer operativen Marge von zehn Prozent zu machen". Rückenwind könnte der Konzern dabei von zwei Sport-Großereignissen in diesem Jahr erhalten - der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und den Olympischen Spielen in Frankreich.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ