Belieferung ab Januar Erstes LNG-Terminal in Deutschland eingeweiht
15.11.2022, 12:13 Uhr
Wilhelmshaven als Drehscheibe für erneuerbare Energien aus der Nordsee - diese Vision verfolgt Niedersachsens Umweltminister Meyer. Der erste deutsche Anleger für Flüssigerdgas wird nach seiner Einweihung dort aber zunächst fossile Energie transportieren. Bald soll es losgehen.
Der erste Anleger für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland ist fertiggestellt und am heutigen Dienstag eröffnet worden. In rund einem Monat soll ein beladenes Spezialschiff, eine sogenannte schwimmende Speicher- und Regasifizierungsanlage (FSRU), an dem Landungsplatz anlegen. Das geht aus einer Mitteilung von Niedersachsen Ports hervor, einem Hafenbetreiber im Besitz des Landes. Niedersachsen Ports hat den Anleger bauen lassen. Von Mitte Januar an sollen dann Tanker mit LNG in Wilhelmshaven eintreffen.
"Die frühzeitige Entscheidung, Wilhelmshaven als Drehscheibe für LNG-Importe zu wählen, war richtig", sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies anlässlich der Eröffnung. Der Umweltminister Niedersachsens, Christian Meyer, sagte, der neue Anleger werde einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Niedersachsen und in Deutschland leisten.
Die Importe von fossilen Energien, dazu zählt Erdgas, wolle er aber verringern. "Ziel ist es, schnellstmöglich auf klimaneutrale grüne Gase umzustellen und Wilhelmshaven zur Drehscheibe für Grünen Wasserstoff und den Import erneuerbarer Energien aus der Nordsee zu machen", sagte Meyer. Die Bauarbeiten an dem Landungsplatz hatten im Mai dieses Jahres begonnen.
Nur zwei Spezialschiffe geplant
Eine weitere FSRU in Wilhelmshaven soll Ende 2023 in Betrieb genommen werden. Wie das niedersächsische Umweltministerium in einer Mitteilung klarstellte, soll es nicht mehr als zwei der Spezialschiffe an dem Standort geben. Stattdessen soll ein Onshore-Terminal entstehen, welches eine FSRU ersetzen soll.
Angesichts zunehmend ungewisser russischer Erdgas-Lieferungen treibt die Bundesregierung den Import von Flüssiggas voran. Bislang haben aber die dafür nötigen Import-Terminals gefehlt. LNG wird mit minus 162 Grad tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, regasifiziert und dann in die Netze eingegeben.
Quelle: ntv.de, lve/dpa