Wirtschaft

Tech-Ausverkauf an US-Börsen Anleger lassen Tesla fallen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Bilanzsaison startet durchwachsen.

Die Bilanzsaison startet durchwachsen.

(Foto: REUTERS)

Die Bilanzsaison nimmt Fahrt auf - und mit Alphabet und Tesla sorgen die ersten Börsenschwergewichte für Enttäuschung bei den Analysten. Für den Elektroautobauer geht es um mehr als zwölf Prozent nach unten. Auch Zahlungsabwickler wie Visa geraten unter Druck.

US-Technologiewerte haben am Mittwoch angesichts mauer Firmenbilanzen erneut kräftig Federn lassen müssen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq brach um 3,6 Prozent auf 17.342 Zähler ein. Das ist der tiefste Stand seit Juni. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,2 Prozent auf 39.853 Punkte, der breit gefasste S&P 500 2,3 Prozent auf 5427 Stellen.

Glanzlose Quartalsergebnisse des Google-Mutterkonzerns Alphabet weckten bei Anlegern Zweifel am Fortbestand der Tech-Rally. Die Papiere sackten wegen eines schwachen Ausblicks um mehr als fünf Prozent ab. "Die Investoren waren schnell dabei, Fehler zu finden, und konzentrierten sich auf ein verlangsamtes Wachstum im Werbegeschäft", sagte Dan Coatsworth, Analyst bei AJ Bell.

Der Sektorindex Philadelphia Semiconductor fiel um mehr als fünf Prozent. "Wenn Geld aus dem Technologiesektor abfließt, wird das ziemlich dramatisch sein", sagte David Morrison, Marktanalyst bei TradeNation. Die Kursanstiege der Big-Tech-Aktien hatten die Indizes im ersten Halbjahr 2024 auf Allzeithochs getrieben. Vor allem der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz befeuerte die Kurse. Aufgrund der hohen Bewertung dieser Unternehmen begannen die Marktteilnehmer dann Mitte Juli, in Sektoren mit einer schlechteren Kursentwicklung umzuschichten.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 459,46

Tesla brachen um mehr als zwölf Prozent ein, nachdem der Hersteller von Elektrofahrzeugen seine niedrigste Gewinnspanne seit mehr als fünf Jahren gemeldet und die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal verfehlt hatte.

Visa zieht Zahlungsdienstleister nach unten

US-Anleger warfen auch Aktien von Zahlungsabwicklern aus den Depots, nachdem Branchenprimus Visa die Erwartungen im Quartal nicht erfüllt hatte. Die Papiere von Visa verloren gut vier Prozent. Im Sog dessen fielen Mastercard um rund zwei Prozent, Paypal um 2,7 und Block um 7,7 Prozent. Der Visa-Umsatz von 8,9 Milliarden Dollar reichte nicht ganz an die Schätzungen der Experten heran. "Visa bezeichnete die Konsumlaune im Allgemeinen als stabil, räumte aber eine gewisse Schwäche bei Verbrauchern im unteren Preissegment und makroökonomischen Druck in China ein", schrieben die Analysten von JP Morgan.

Brent
Brent 65,54

Ein starkes Umsatzwachstum in den USA trieb hingegen die Aktien des kalifornischen Solarkonzerns Enphase Energy um knapp 13 Prozent nach oben. "Die Lagerbestände von Enphase haben sich normalisiert", konstatieren die Experten des Investitionsberaters Evercore. AT&T punktete mit einem überraschend starken Wachstum bei den Mobilfunkkunden. Die Aktien kletterten um 5,2 Prozent.

Sinkende US-Rohölvorräte setzten einer tagelangen Talfahrt am Ölmarkt ein Ende. Die Sorten Brent und WTI stiegen je um 0,7 Prozent auf 81,50 und 77,49 Dollar je Barrel. Offiziellen Regierungsdaten zufolge sanken die Rohölvorräte in der Woche zum 19. Juli um 3,7 Millionen Barrel auf 436,5 Millionen Barrel. Analysten hatten in einer Reuters-Umfrage mit einem Rückgang von 1,6 Millionen Barrel gerechnet. "Höhere Rohölexporte, geringere Auslastung der Raffinerien (Auswirkungen des Hurrikans) und eine Erholung der impliziten Nachfrage waren die Gründe für diese großen Rückgänge", sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo. Dies ist das erste Mal seit September 2023, dass die Rohölvorräte in den USA vier Wochen in Folge fallen.

Alles Weitere zum heutigen Börsengeschehen finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, ino/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen