DAX streicht nach Rezessionssignalen die Segel
Die europäischen Börsen standen zur Wochenmitte unter Abgabedruck. Für schlechte Stimmung sorgte unter anderem der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor - das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum. Der Index ist im Juli den zweiten Monat in Folge gefallen, von 50,9 auf 50,1.
"Dies dämpft die Hoffnung auf eine schnelle Erholung im Euroraum", kommentierte die Commerzbank. "Deutschlands Industrie droht die Rezession und auch in Frankreich ist kein Wachstum mehr zu verzeichnen", so Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Es dürfte gleichzeitig die Absichten der Europäischen Zentralbank weiter untermauern, die Zinsen im September oder Oktober erneut zu senken.
Der DAX verlor knapp ein Prozent auf 18.380 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,1 Prozent auf 4860 Punkte.
Der Fokus lag am Mittwoch eindeutig auf den Banken, nachdem die Deutsche Bank, Unicredit, Banco Santander und BNP Paribas ihre Bücher öffneten. Der Sub-Index der europäischen Banken hat seit Jahresbeginn um 21 Prozent zugelegt, damit ist er der mit Abstand größte Gewinner unter den Branchenindizes. Am Mittwoch wurden nun Gewinne mitgenommen.
Für lange Gesichter sorgte die Deutsche Bank. Die Titel gaben mit 8,7 Prozent am deutlichsten nach. Während einige Marktteilnehmer bemängelten, dass im zweiten Halbjahr kein Aktienrückkauf geplant ist, attestierten Analysten für das zweite Quartal mehrheitlich eine solide Geschäftsentwicklung. Die bereits angekündigte milliardenschwere Rückstellung im Prozess um die Übernahme der Postbank bescherte der Deutschen Bank im zweiten Quartal unterm Strich einen Verlust. Operativ lief es unterdessen gut bei der Bank. Sie profitierte von einem starken Investmentbanking.
In den Sog der Deutschen Bank gerieten die Titel der Commerzbank, die 1,2 Prozent leichter schlossen.