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Trend zeigt nach oben Anstieg bei Firmenpleiten verzeichnet

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Knapp 900 Personen- und Kapitalgesellschaften meldeten sich im Dezember 2022 zahlungsunfähig.

Knapp 900 Personen- und Kapitalgesellschaften meldeten sich im Dezember 2022 zahlungsunfähig.

(Foto: picture alliance /)

Die gute Nachricht: Die befürchtete Pleitewelle ist ausgeblieben. Dennoch registriert das Statistische Bundesamt zum Ende des Jahres 2022 mehr Firmeninsolvenzen als im Vorjahr. Einer Studie zufolge gibt es aber keinen Grund zur Beunruhigung: Das Niveau sei "vergleichsweise niedrig".

Der Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland hat sich im Dezember beschleunigt. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen erhöhte sich um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im November hatte es ebenfalls eine Zunahme gegeben, die mit 1,2 Prozent aber deutlich geringer ausfiel. Die Insolvenzanträge fließen meist mit mehrmonatigem Zeitverzug in die offizielle Statistik ein, wie das Bundesamt betonte. Diese weist für Oktober 2022 insgesamt 1245 beantragte Unternehmensinsolvenzen aus und damit 17,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Einer Studie zufolge ist die Zahl der Insolvenzen Ende 2022 auf einen Jahreshöchststand gestiegen, die befürchtete Pleitewelle aber ausgeblieben. 879 Personen- und Kapitalgesellschaften meldeten sich im Dezember zahlungsunfähig, wie das Institut für Wirt­schaftsforschung Halle (IWH) herausfand. Das waren 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Trotzdem liegen die jüngsten Insolvenzzahlen unter dem langjährigen Mittel. Allein in den zehn Prozent der größten Unternehmen, deren Insol­venz im vergangenen Monat gemeldet wurde, waren knapp 9000 Arbeitsplätze betroffen. "Sowohl die Zahl der insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften als auch der in diesen Unternehmen betroffenen Jobs lagen im Jahr 2022 auf vergleichsweise niedrigem Niveau", sagte IWH-Experte Steffen Müller.

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Wegen Liefer­engpässen, hoher Energiepreise und anderer Probleme seien 28 Prozent der von Insolvenz betroffenen Jobs im vergangenen Jahr auf die Industrie entfallen - deutlich mehr als in den Vorjahren. Das IWH erwartet für die kommenden Monate ähn­lich viele Insolvenzen wie im Dezember. "Im Frühjahr könnten die Zahlen saisonbedingt noch weiter ansteigen", sagte Müller. "Trotz des erwarteten Anstiegs werden die Insolvenzzahlen wohl auch bis zum Frühjahr 2023 nicht über das lang­jährige Mittel steigen."

Die deutsche Wirtschaft steht angesichts der stark erhöhten Energiekosten als Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine vor einer Rezession. Das IWH geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr stagnieren dürfte.

Quelle: ntv.de, fzö/rts

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