Auswirkung der KonjunkturflauteArbeitslosenzahl steigt im Vergleich zum Vorjahr an

Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im November im Vergleich zum Vormonat leicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nimmt die Zahl Beschäftigungsloser dagegen spürbar zu. Einen Lichtblick gibt es in der Bilanz allerdings.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November im Vergleich zum Vormonat um 1000 auf 2,606 Millionen gesunken. Das seien jedoch 172.000 mehr als im November 2022, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote betrug im November 5,6 Prozent nach zuletzt 5,7 Prozent im Oktober.
Im Vorjahr war die Zahl der Arbeitslosen von Oktober auf November noch um 8000 zurückgegangen. Die Bundesagentur hat für ihre November-Statistik auf Datenmaterial zurückgegriffen, das bis zum 13. November vorlag.
"Die konjunkturelle Flaute hinterlässt weiter ihre Spuren am deutschen Arbeitsmarkt", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles. "Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben saisonbereinigt zugenommen. Die Beschäftigung wächst nur noch wenig und die gemeldete Arbeitskräftenachfrage ist nach wie vor rückläufig", erläuterte sie.
In der Detailanalyse verraten die Daten der Bundesagentur, wo genau die Nachfrage nach Arbeitskräften besonders deutlich zurückgeht. Ein Blick auf die Deutschland-Karte zeigt, dass insbesondere die Regionen im Nordosten und im Ruhrgebiet eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote aufweisen. Mehr Arbeitslose als im Bundesdurchschnitt gibt es anteilig auch in Bremen, Bremerhaven sowie im Saarland. Generell melden die Arbeitsagenturen in größeren Städten eine höhere Quote als auf dem Land.
Deutschlandweit reicht die Spanne der regionalen Arbeitslosenquoten von Spitzenwerten bei 14,1 Prozent in Bremerhaven und Gelsenkirchen bis deutlich unter drei Prozent in einzelnen Regionen im Süden. Das bekannte Nord-Süd-Gefälle am deutschen Arbeitsmarkt tritt in den BA-Daten mittlerweile stärker in Erscheinung als die regionalen Unterschiede zwischen Ost und West.
In Bayern gibt es mehrere Landkreise, die für November 2023 - trotz Konjunkturflaute und dem allgemein schwierigen Ausblick - eine Arbeitslosenquote von 2,0 Prozent melden. Bei Werten unter drei Prozent sprechen Ökonomen und Arbeitsmarktpolitiker schon fast von Vollbeschäftigung. Gemessen am Anteil der Arbeitslosen zählen Landkreise wie Bad Tölz - Wolfratshausen südlich von München oder Pfaffenhofen an der Ilm zu den wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands.
Zahl der Minijobber steigt
Im November waren bei den Arbeitsagenturen 733.000 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 90.000 weniger als ein Jahr zuvor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Oktober um 15.000 auf 46,26 Millionen gestiegen. Das sind 272.000 mehr als vor einem Jahr. Der Anstieg ist vor allem auf Zuwanderer zurückzuführen.
Gestiegen ist die Zahl der Minijobber. Insgesamt waren im September - neuere Zahlen liegen nicht vor - 7,6 Millionen Personen geringfügig beschäftigt, 201.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,19 Millionen ausschließlich und 3,42 Millionen im Nebenjob geringfügig beschäftigt.