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Konkursverfahren eröffnet Auch Privatstiftung von Benko ist insolvent

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Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten.

Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten.

(Foto: Helmut Fohringer/APA/dpa)

Nach der Privatinsolvenz von Österreichs einstigem Vorzeigeunternehmer steht nun die Familienstiftung von René Benko vor dem Aus. Die offenen Verbindlichkeiten belaufen sich auf gewaltige 854 Millionen Euro.

Nach der Privatinsolvenz von Signa-Gründer René Benko hat nun auch seine Familienstiftung Insolvenz angemeldet. Über das Vermögen der Familie Benko Privatstiftung sei am Landesgericht ein Konkursverfahren eröffnet worden, teilten die beiden österreichischen Kreditschutzverbände KSV1870 und Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) mit.

Laut Insolvenzeröffnungsantrag habe die von Rene und seiner Mutter Ingeborg Benko 2001 gegründete Stiftung offene Verbindlichkeiten in Höhe von 854 Millionen Euro. Die Privatstiftung hält nach Angaben der Kreditschützer mehrere Beteiligungen, darunter 10,1 Prozent an der insolventen Signa Holding, der Dachgesellschaft der Immobiliengruppe.

Die Familie Benko Privatstiftung zählt neben der Ingbe-Stiftung und der Laura-Privatstiftung zu den wichtigsten Stiftungen rund um den Tiroler Investor. Ein Großteil der Schulden, knapp 700 Millionen Euro, sollen sich auf Verbindlichkeiten aus Optionsverträgen im Insolvenzfall beziehen. Darüber hinaus sind nach Angaben des KSV1870 derzeit zwei Schiedsverfahren anhängig, bei denen die Schuldnerin mitbeklagte Partei sei. Der dortige Streitwert belaufe sich auf rund eine Milliarde Euro. An Aktiva sollen rund 21,5 Millionen Euro vorhanden sein.

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Zuvor hatte die Signa Holding von Benko Ende November Insolvenz angemeldet. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht. Zur Signa-Holding gehört in Deutschland auch die Warenhauskette Galeria. Sie hatte am 9. Januar einen Insolvenzantrag gestellt.

Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten. Laut dem US-Magazin "Forbes" hatte Benkos Wert 2023 einen Höchststand von 6 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) erreicht. Doch Anfang Dezember strich ihn "Forbes" angesichts der wachsenden Probleme von Signa aus seiner internationalen Milliardärs-Liste.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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