Wirtschaft

Deutsche Firmen erhöhen Kapazitäten Autobauer investieren Milliarden in Mexiko

Volkswagen betreibt in Puebla seit mehr als 50 Jahren ein Werk.

Volkswagen betreibt in Puebla seit mehr als 50 Jahren ein Werk.

(Foto: picture alliance / dpa)

US-Autobauer, die in Mexiko fertigen lassen, sind Donald Trump ein Dorn im Auge. Er will das Freihandelsabkommen mit dem Land neu verhandeln. Doch auch viele deutsche Hersteller investieren in Mexiko - vor allem für den US-Markt.

Mexiko ist der siebtgrößte Autoproduzent der Welt. Ein Drittel der US-Autoimporte stammt aus dem Nachbarland. Außer der Nähe zum riesigen US-Markt locken zahlreiche Freihandelsabkommen mit anderen Ländern und niedrige Lohnkosten. Hersteller und Zulieferer haben viel Geld in Werke in dem mittelamerikanischen Land investiert, viele weitere Milliardenprojekte sind geplant. Die Drohung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, das Freihandelsabkommen mit Mexiko neu zu verhandeln, treibt den Automanagern deshalb Sorgenfalten auf die Stirn. Auch die deutschen Hersteller haben viel Geld in Mexiko investiert. Ein Überblick:

BMW: Der Münchner Oberklasse-Autobauer begann Mitte 2016 mit dem Bau seines ersten großen mexikanischen Werkes in San Luis Potosi. In die Fabrik mit Karosseriebau, Lackiererei und Montage investiert BMW rund eine Milliarde US-Dollar. Ab 2019 soll dort der absatzstarke 3er für den Weltmarkt gebaut werden; die jährliche Produktionskapazität des Werkes liegt bei 150.000 Stück. Es sollen mindestens 1500 neue Arbeitsplätze entstehen.

Audi: Die VW-Tochter hat im Herbst 2016 ihr Werk in San Jose Chiapa eröffnet und fährt derzeit die Produktion hoch. Ende 2016 kam eine zweite Schicht hinzu, die dritte soll im Laufe des Jahres 2017 folgen. Bis zu 150.000 Fahrzeuge können in dem Werk gebaut werden. Audi fertigt dort den Geländewagen Q5 - für mehr als 100 Märkte weltweit. Die Ingolstädter investierten mehr als eine Milliarde Euro in den Standort im Bundesstaat Puebla, wo die Konzernmutter VW schon seit Jahrzehnten produziert. Im Audi-Werk sollen insgesamt 4200 Arbeitsplätze entstehen.

Volkswagen: VW betreibt in Puebla seit mehr als 50 Jahren eines seiner größten Werke mit zuletzt annähernd 15.000 Beschäftigten. Der Großteil der dort vom Band laufenden Autos wie der Jetta oder der Käfer-Nachfolger Beetle wird in die USA geliefert. Nun kommt der kompakte SUV Tiguan hinzu, der in der verlängerten Version mit sieben Sitzen unter dem Namen Allspace auf den US-Markt gebracht werden soll. Von dem Modell, sowie von dem in  Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee produzierten Groß-SUV Atlas, erhofft sich VW nach dem Abgasskandal in Nordamerika einen Neuanfang.

Daimler: Daimler zieht gerade zusammen mit seinem französisch-japanischen Partner Renault /Nissan  ein Pkw-Werk in Aguascalientes hoch, in dem Kompaktmodelle vom Band rollen sollen. Die Produktion von Fahrzeugen der Nissan-Nobelmarke Infiniti soll im November 2017 anlaufen, Mercedes-Benz startet im Frühjahr 2018. Die in der Nähe eines bereits bestehenden Nissan-Werks in Aguascalientes gelegene Fabrik soll eine Jahreskapazität von 230.000 Fahrzeugen haben und im Jahr 2020 rund 3600 Mitarbeiter beschäftigen.

Quelle: ntv.de, bdk/rts

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