"Signal für zügige Lösung" Bahn legt EVG erstes Tarifangebot vor
28.01.2025, 10:20 Uhr Artikel anhören
Bis Ende März drohen Fahrgästen keine Streiks bei der Bahn.
(Foto: picture alliance / Bahho Kara/Kirchner-Media)
Die Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn und EVG könnten rasch enden. Beide Seiten wollen Streiks vermeiden und ein Ergebnis erzielen, bevor es eine neue Bundesregierung gibt. Der Konzern legt jetzt ein Angebot vor.
Die Deutsche Bahn geht mit einem Angebot in die erste Tarifrunde mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). "Damit wollen wir ein klares Signal setzen für eine zügige Lösung", sagte Personalvorstand Martin Seiler, ohne Details zu nennen. Die Beschäftigten bräuchten Planungssicherheit. Er sehe gute Voraussetzungen für die Verhandlungen, da beide Seiten zu einem raschen Abschluss kommen wollen. "Wir werden gerne unseren Beitrag dazu leisten."
Bis Ende März drohen Fahrgästen ohnehin keine Warnstreiks bei der Bahn. Auch EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay betonte, die Gewerkschaft sei zu "zügigen und konstruktiven Verhandlungen" bereit. Die Beschäftigten bräuchten Klarheit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Ein möglicher Streik ab April sei nur "das letzte Mittel".
Die Gewerkschaft geht unter anderem mit einer Forderung von 7,6 Prozent mehr Geld in die Verhandlungen mit dem kriselnden Konzern. Schichtarbeiter sollen außerdem ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent bekommen, das zum Teil in freie Tage umwandelbar sein soll. Für EVG-Mitglieder soll es zudem eine Bonuszahlung in Höhe von 500 Euro geben. Und: Alle Beschäftigten sollen ihren Job garantiert bis Ende 2027 behalten. Die Laufzeit des Tarifvertrags lässt die EVG offen. Verhandelt wird für rund 192.000 Beschäftigte, für die die Tarifverträge der EVG gelten.
Der aktuelle Tarifvertrag - und die damit einhergehende Friedenspflicht - gilt noch bis Ende März. Wegen der Ungewissheit, die eine neue Bundesregierung für die Bahn bringen könnte, bat die EVG um frühere Verhandlungen. Denn die Union, die die nächste Regierung anführen könnte, fordert schon lange die Zerschlagung der Bahn. Dem Konzern wiederum ist vor allem wegen der laufenden Sanierung an einem schnellen Abschluss gelegen. In den kommenden zwei Wochen sind weitere Verhandlungsrunden angesetzt.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa