Folgen von "El Niño" Bauern in Australien drohen herbe Verluste
05.10.2023, 20:58 Uhr Artikel anhören
Australiens Farmern werden als Folge des Wetterphänomens "El Nino" herbe Einkommensverluste prognostiziert.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen "El Niño" hat massive Folgen auf die australische Landwirtschaft: Die trockenen und heißen Bedingungen drücken die Ernte. Laut einer Prognose könnten die Einnahmen der australischen Bauern drastisch sinken.
Die australische Landwirtschaft wird nach Prognose der Regierung infolge des Wetterphänomens "El Niño" deutlich weniger erlösen. Das durchschnittliche Einkommen aus dem Agrargeschäft werde im Geschäftsjahr 2023/24 um 41 Prozent sinken, wie das Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences prognostizierte. Demnach werde das durchschnittliche Einkommen pro Großbetrieb von rekordverdächtigen 350.000 australischen Dollar im Jahr 2021/22 auf 197.000 Dollar fallen. Die Summe entspricht rund 119.000 Euro. Für 2022/23 sei noch mit 332.000 Dollar zu rechnen.
Die Ergebnisse könnten auch noch niedriger ausfallen, da die Preise für Rinder und Schafe seit der Erstellung der Prognose im vergangenen Monat weiter gefallen sind. "Geringere Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, insbesondere für Vieh, und ein Rückgang der Ernteproduktion aufgrund der Trockenheit sind die Hauptursachen für den prognostizierten Rückgang", hieß es.
Das "El Niño"-Wetterereignis sorgt für trockene und heiße Bedingungen, die die Entwicklung der Pflanzen hemmt, die Weiden beschädigt und die Preise für Rinder und Schafe in den Keller treibt. Zuvor ließen drei Jahre mit reichlichen Niederschlägen die Ernteerträge und den Wert der Agrarexporte auf ein Rekordhoch steigen.
"El Niño", das Christkind - so nannten peruanische Fischer ein Klimaphänomen, das in unregelmäßigen Abständen alle paar Jahre im Pazifik auftritt und dessen Auswirkungen dort oft in der Weihnachtszeit bemerkt wurden. Dabei verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit Wetterbedingungen.
Australien ist ein bedeutender Produzent und Exporteur von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Weizen, Gerste, Rindfleisch und Zucker. Die Agrar-Wirtschaft trägt rund 2,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei. Etwas mehr als die Hälfte der australischen Landwirte erwartet, dass die Agrar-Produktion in den nächsten zehn Jahren wachsen wird. Besonders die Viehzüchter sind vergleichsweise pessimistisch, wie eine Umfrage unter Landwirten ergab.
Quelle: ntv.de, rwe/rts