Wirtschaft

Wegen schwacher Nachfrage Bei Thyssenkrupp droht Stellenabbau im großen Stil

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Der Hochofen Schwelgern 1 könnte vor dem Aus stehen.

Der Hochofen Schwelgern 1 könnte vor dem Aus stehen.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Thyssenkrupp will seine Stahlsparte aufgrund sinkender Nachfrage umbauen. Laut eines Medienberichts könnte dies die Schließung von mindestens einem Hochofen und den Abbau von bis zu einem Fünftel der Arbeitsplätze bedeuten.

Der Vorstand von Thyssenkrupp arbeitet an einem neuen Konzept für seine Stahltochter. Das berichtet das "Handelsblatt". Die Unternehmenssparte mit 27.000 Beschäftigten soll demnach neu aufgestellt werden.

Thyssenkrupp
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Dabei ist die Schließung von mindestens einem Hochofen und von zwei Walzwerken im Gespräch. Damit könnte jede fünfte Stelle in dem Traditionsunternehmen gefährdet sein. Hintergrund des Umbaus sind die Pläne des Gesamtkonzerns, in der Stahlsparte massiv die Kosten zu senken.

Thyssenkrupp ist mit seinem Werk in Duisburg Marktführer im Stahlbereich in Deutschland. Dort können bis zu 11,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr produziert werden. Die reale Produktion liegt aber wohl niedriger, bei nur neun Millionen Tonnen. Laut dem Bericht soll der Vorstandschef Miguel Lopez eine Reduktion der Jahreskapazität auf 6,5 Millionen Tonnen vorgeschlagen haben, was vom Vorstand aber abgelehnt worden sein soll. Ein Sprecher von Thyssenkrupp erklärte gegenüber dem "Handelsblatt", dass es keine entsprechende konzernseitige Planungsvorgabe gebe.

Möglicherweise 5000 Arbeitsplätze betroffen

Stattdessen sehen die Planungen für den Umbau acht bis neun Millionen Tonnen Produktionskapazität vor, so das "Handelsblatt" unter Berufung auf mehrere mit dem Thema vertraute Personen. Erste Konzepte des Konzerns beinhalten offenbar in Duisburg den Hochofen Schwelgern 1 und darüber hinaus möglicherweise einen weiteren Hochofen vom Netz zu nehmen. Der entsprechende Hochofen ist seit mehr als 50 Jahren bereits in Betrieb.

Falls ein Hochofen geschlossen wird, hätte dies auch Folgen für Walzwerke und entsprechende Weiterverarbeitungsanlagen. Durch die Einschnitte könnten mindestens 5000 Arbeitsplätze überflüssig werden. Auch der Logistikbereich und der Wachdienst sollen ausgelagert werden. Günstig wird der Umbau für Thyssenkrupp-Konzern aber wohl nicht - rund zwei Milliarden könnte dieser wohl kosten. Neben dem Stellenabbau müsste auch der Anlagenpark des Unternehmensbereichs auf den neuesten Stand gebracht werden.

Quelle: ntv.de, lme

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