Wirtschaft

"Auch nicht überraschend" Biden kontert Kritik von Bezos

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Das Weiße Haus hat Kritik von Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Wirtschaftspolitik scharf zurückgewiesen.

Das Weiße Haus hat Kritik von Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Wirtschaftspolitik scharf zurückgewiesen.

(Foto: Carolyn Kaster/AP/dpa)

Kurz nachdem Joe Biden den Anführer der ersten Amazon-Gewerkschaft getroffen hat, kritisiert Gründer Jeff Bezos den US-Präsidenten öffentlich auf Twitter für dessen gewerkschaftsfreundliche Politik. Das Weiße Haus lässt das nicht auf sich sitzen und kontert prompt.

Das Weiße Haus hat Kritik von Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Wirtschaftspolitik scharf zurückgewiesen. "Es bedarf keiner großen Überlegung, um herauszufinden, warum einer der reichsten Menschen der Welt gegen eine Wirtschaftsagenda für die Mittelschicht ist", sagte der stellvertretende Pressesprecher Andrew Bates. Die Kritik des Milliardärs an US-Präsident Joe Biden sei "auch nicht überraschend, nachdem der Präsident sich mit Gewerkschaftsorganisatoren, einschließlich Amazon-Mitarbeitern, getroffen hat", fügte er hinzu.

Biden hatte zuvor den Anführer der ersten Gewerkschaft im Amazon-Konzern, Christian Smalls, im Weißen Haus empfangen. Smalls hatte im April einen großen Sieg gegen Bezos eingefahren, als Mitarbeiter eines Amazon-Lagerhauses in den USA erstmals für die Gründung einer Gewerkschaftsvertretung stimmten. Das Weiße Haus veröffentlichte ein Video des Treffens, wobei Smalls eine Jacke mit der Aufschrift "Eat the rich" ("Fresst die Reichen") trug.

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"Du bist ein Unruhestifter", sagte Biden. "Ich mag dich, du bist meine Art von Unruhe", fügte er hinzu und umarmte den Arbeiterführer. Kurz darauf hatte Bezos Biden in mehreren Beiträgen auf Twitter kritisiert. So hatte er dem Präsidenten vorgeworfen, durch die Erhöhung von Unternehmenssteuern von der hohen Inflation "ablenken" zu wollen. Er warf Biden auch vor, durch sein Sozialpaket "mit aller Kraft noch mehr Anreize in eine bereits überhitzte, inflationäre Wirtschaft zu bringen."

Amazon ist in den USA der zweitgrößte Arbeitgeber und hat bisher verhindert, dass sich Logistikzentren gewerkschaftlich organisieren. Zum einen durch die Zahlung höherer Löhne sowie Boni in Zeiten des Arbeitskräftemangels, aber auch durch öffentliche Kritik an der Arbeit von Gewerkschaften. Inzwischen nimmt allerdings die gewerkschaftliche Mitbestimmung in den USA Fahrt auf.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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