Wirtschaft

Anbieter beklagen KostensprungBilligflieger erholen sich nach Corona-Krise in Deutschland nicht

18.12.2025, 12:15 Uhr
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Ein Eurowings-Flugzeug hebt vom Flughafen Düsseldorf ab. (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

In den letzten Jahrzehnten machen Billig-Airlines Flüge für immer mehr Menschen erschwinglich. Die Corona-Pandemie lässt auch ihr Geschäft nahezu einbrechen. Seither erholen sich Ryanair, Eurowings und Co. Aber nicht in Deutschland, wie eine Studie zeigt. Dort bleibt die Zahl der Flüge vergleichsweise gering.

Der Markt für Billigflüge in Deutschland hat sich einer Studie zufolge noch nicht von der Corona-Pandemie erholt und hinkt der weltweiten Entwicklung hinterher. Der Anteil von Low-Cost-Flügen am gesamten Angebot liegt hierzulande bei rund 26 Prozent, während es in Europa durchschnittlich 36 Prozent sind, wie aus einer Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervorgeht. Die Zahl der wöchentlichen Billigflüge lag demnach im Sommer 2025 noch 34 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. "Das Angebot in Deutschland ist im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit spürbar geschrumpft", sagte DLR-Bereichsvorstand Markus Fischer.

Marktführer in Deutschland ist die Lufthansa-Tochter Eurowings mit knapp 2200 Starts pro Woche (beispielhaft im Juli gemessen), gefolgt von Ryanair mit 1100 und Wizz Air mit 390 Starts. Allerdings liegt auch Eurowings noch 30 Prozent unter dem Niveau vom Sommer 2019. Besonders stark ist der Rückgang im innerdeutschen Flugverkehr. Hier beträgt der Anteil der Billigflieger nur noch etwa acht Prozent, nachdem er in der Spitze bei bis zu 40 Prozent gelegen hatte.

Als Ursachen nennt das DLR den Rückzug einzelner Anbieter, die Nachwirkungen der Pandemie und strukturelle Marktveränderungen. Viele Airlines begründen das Ausdünnen im Flugprogramm mit zu hohen Standortkosten in Deutschland. Die Bundesregierung will hier allerdings gegensteuern.

Die Studienautoren beobachten zudem eine Verschiebung des Angebots weg von den großen Drehkreuzen. Während der Low-Cost-Anteil in Frankfurt und München unter fünf Prozent liegt, beträgt er an Flughäfen wie Berlin, Düsseldorf oder Köln jeweils über 40 Prozent. An kleineren Standorten wie Memmingen oder Hahn liegt der Anteil sogar bei über 90 Prozent.

Quelle: ntv.de, als/rts

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