Wirtschaft

Streik geht weiter Boeing-Belegschaft lehnt viertes Tarifangebot ab

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Boeing-Mitarbeiter in Missouri Anfang Oktober bei einer Gewerkschaftsveranstaltung.

Boeing-Mitarbeiter in Missouri Anfang Oktober bei einer Gewerkschaftsveranstaltung.

(Foto: picture alliance / abaca)

Seit August streikt in mehreren US-Werken des Flugzeugbauers Boeing die Belegschaft für den Bau von Kampfjets. Auch ein viertes Angebot des Arbeitgebers lehnen die Mitarbeiter ab. Der Konzern sucht bereits Ersatzkräfte auf dem Arbeitsmarkt.

Beim US-Flugzeugbauer Boeing haben mehr als 3000 seit August streikende Beschäftigte zum vierten Mal ein Angebot des Arbeitgebers abgelehnt. "Boeing hat behauptet, sie haben ihren Angestellten zugehört - das Ergebnis der heutigen Abstimmung zeigt, dass sie es nicht getan haben", erklärte Brian Bryant von der Gewerkschaft IAM (International Association of Machinists). Das Angebot wurde dem Unternehmen zufolge von einer "hauchdünnen Mehrheit von 51 Prozent" abgelehnt.

In den Tarifverhandlungen fordern die Beschäftigten mehrerer Kampfflugzeugwerke in den Bundesstaaten Missouri und Illinois im Mittleren Westen der USA stärkere Lohnerhöhungen, höhere Bonuszahlungen und bessere Altersvorsorgeaufwendungen. Sie wollen mit den Boeing-Beschäftigten in der Region Pacific Northwest gleichgestellt werden, wie die Gewerkschaft erklärte.

Der Flugzeugbauer Boeing äußerte sich "enttäuscht" über das Abstimmungsergebnis. "Angesichts des knappen Ergebnisses und des gestiegenen Interesses von Kollegen, die den Streik brechen wollen, ist klar, dass viele den Wert unseres Angebots verstehen", sagte ein Unternehmenssprecher.

Boeing sucht Ersatz für streikende Mitarbeiter

Boeing-Vizechef Dan Gillian hatte das vorliegende Angebot zuvor gelobt. Demnach sah es einen Anstieg der Löhne um durchschnittlich 45 Prozent in einem Zeitraum von fünf Jahren vor, diverse Prämien, bessere Gesundheits- und Rentenleistungen sowie mehr Urlaubstage.

Die seit dem 4. August streikenden Angestellten arbeiten in der Produktion von F-15 und F-18-Kampfjets, eines Ausbildungssystems für Piloten und der Drohne MQ-25.

Anfang September begann Boeing mit der Suche nach "dauerhaftem" Ersatz für die streikenden Mitarbeiter. Anfang Oktober wurde die Rekrutierung neuer Beschäftigter auf weitere Bereiche ausgeweitet, zudem wurde die Auslagerung bestimmter Aufgaben an Drittfirmen geprüft. "Wir konzentrieren uns nun auf die Umsetzung der nächsten Phase unseres Notfallplans zur Unterstützung unserer Kunden", erklärte der Boeing-Sprecher.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen