Ernüchterung nach US-Erfolg Briten bremsen Microsoft bei Activision-Übernahme
12.07.2023, 19:25 Uhr Artikel anhören
Für Microsoft erscheinen Erfolge bei Candy Crush derzeit leichter, als im Übernahmeverfahren der Games-Schmiede Activision Blizzard.
(Foto: picture alliance / STRF/STAR MAX/IPx)
Nach der Entscheidung eines US-Gerichts scheinen für Microsoft kurzzeitig die Bäume in den Himmel zu wachsen. Tags darauf rückt die Übernahme von Activision Blizzard jedoch wieder in weite Ferne. Die britische Wettbewerbsaufsicht will ihr Veto gegen den Deal nicht aufheben.
Microsoft muss sich bei der Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard auf längere Untersuchungen in Großbritannien einstellen. Die britische Wettbewerbsaufsicht CMA stellte klar, dass ihr Veto gegen den Deal nicht so leicht rückgängig gemacht werden könne. Unternehmen könnten nach Abschluss einer Untersuchung keine weiteren Zugeständnisse mehr anbieten, betonte die CMA. Sie hätten stattdessen die Möglichkeit, die Übernahme neu zu strukturieren - dies könne aber eine komplett neue Wettbewerbsprüfung notwendig machen.
Der Widerstand der britischen Kartellwächter ist die letzte Hürde für den rund 69 Milliarden Dollar teuren Mega-Deal. Am Dienstag war Microsoft einem Erfolg ein großes Stück näher gerückt: Ein Richter in San Francisco wies den Antrag der US-Regierung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Daraufhin beschlossen Microsoft und Activision Blizzard, das Widerspruchsverfahren gegen das CMA-Veto in Großbritannien für neue Verhandlungen mit den Wettbewerbshütern auszusetzen.
Microsoft und Activision Blizzard hatten die Übernahme im Januar 2022 angekündigt. Der Xbox-Konzern Microsoft will sich mit dem Zukauf beliebte Videospiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush" sichern.
Microsoft und Activision Blizzard hatten sich ursprünglich den 18. Juli als Frist für einen Abschluss des Deals gesetzt. Sie können auch einen neuen Termin vereinbaren - aber damit könnten neue Verhandlungen über die Konditionen einhergehen. Microsoft muss bei einem Scheitern des Deals eine Vertragsstrafe von drei Milliarden Dollar an Activision Blizzard zahlen.
Quelle: ntv.de, als/dpa