Innovation statt Kohle Wie sich das Ruhrgebiet neu erfindet
25.09.2024, 10:00 Uhr Artikel anhören
(Foto: picture alliance / imageBROKER/Stefan Ziese)
Das Ruhrgebiet steht vor gewaltigen Herausforderungen - doch wo andere nur Probleme sehen, wittert Christian Lüdtke Chancen. Der CEO des Innovationshubs Bryck will die ehemalige Industrieregion zum Startup-Hotspot machen, erklärt er im Podcast "So techt Deutschland".
Negative Schlagzeilen prägen derzeit das Bild des Ruhrgebiets: Probleme bei der Infrastruktur während sportlicher Großereignisse, Diskussionen um die Zukunft der Stahlindustrie und anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen. Doch mitten in diesen schwierigen Zeiten sieht Christian Lüdtke, Co-Founder und Co-CEO des Innovationshubs Bryck, Chancen für einen Neuanfang.
Lüdtke, dessen Wurzeln tief im Ruhrgebiet verankert sind, erlebte den Strukturwandel hautnah mit. "Meine Großväter schufteten beide unter Tage als Bergmänner. Mein Vater machte eine Lehre in der Kokerei und arbeitete danach über 20 Jahre bei Krupp in Duisburg-Rheinhausen", erzählt er. Die Schließung des Krupp-Werks Ende der 1980er Jahre beeinflusste ihn besonders: "Das war eine Zeit, die mich deshalb so geprägt hat, weil richtig was zu Ende gegangen ist, und zwar ohne Wiederkehr."
Doch statt in Nostalgie zu verfallen, blickt Lüdtke nach vorn. Mit Bryck will er innovative Unternehmensgründungen in der Region fördern und dem Ruhrgebiet zu neuem Glanz verhelfen. "Krisenzeiten sind immer Startup-Zeiten", sagt er und sieht gerade jetzt Chancen für neue Ideen und Geschäftsmodelle. Der Innovationshub arbeitet eng mit Universitäten und etablierten Unternehmen zusammen, um vielversprechende Forschungsergebnisse zur Marktreife zu bringen. "Wir wollen Weltklasse-Service bieten und Weltklasse-Startups anziehen", erklärt Lüdtke den Anspruch. Als Vorbild nennt er die Gründerszene rund um die Technische Universität München.
Doch er weiß auch um die Herausforderungen. "Im Ruhrgebiet war der Gründergeist noch nie so groß wie in anderen Regionen Deutschlands." Deshalb müsse man "den positiven Spirit wieder wecken", sagt Lüdtke. Bürokratie und andere Hürden dürften keine Ausreden sein.
Mit Christian Lüdtke sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch können Sie sich im Podcast "So techt Deutschland" anhören.
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.
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Quelle: ntv.de