Wirtschaft

Verlagerung in diesem Jahr zu Ende Bundesbank holt Gold schneller zurück

Goldbarren: Vor der US-Wahl 2016 brachte die Bundesbank 300 Tonnen Gold von der Fed nach Deutschland.

Goldbarren: Vor der US-Wahl 2016 brachte die Bundesbank 300 Tonnen Gold von der Fed nach Deutschland.

(Foto: AP)

Deutschland verfügt aktuell über 3378 Tonnen Gold. Die Bundesbank will, dass künftig die Hälfte davon in heimischen Tresoren lagert. In Frankreich wird bald gar kein deutsches Gold mehr liegen. Bei der Rückholung geht es zügiger voran als gedacht.

Die Bundesbank drückt bei der Verlagerung ihrer Goldreserven aus dem Ausland mächtig aufs Tempo. "Mehr als drei Jahre vor dem Termin wird sie in diesem Jahr umgesetzt", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Nach öffentlichem Druck hatte die Bundesbank vor vier Jahren das Ziel ausgegeben, bis spätestens Ende 2020 mindestens die Hälfte der deutschen Goldreserven in eigenen Tresoren im Inland aufzubewahren.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.975,47

"Weitere Verlagerungen wird es nicht geben", sagte Thiele. Das gelte auch für die Bestände in den USA. 2016 holte die Notenbank weitere 216 Tonnen des Edelmetalls aus ihren Beständen in New York und Paris nach Frankfurt. Vor dem Regierungswechsel in den USA erfüllte die Bundesbank ihr selbstgestecktes Ziel, 300 Tonnen von der Fed nach Deutschland zu bringen.

Nach Angaben der Bundesbank liegen nun 1619 Tonnen oder 47,9 Prozent des deutschen Goldschatzes in heimischen Tresoren. Aus Frankreich kamen zuletzt 105 Tonnen. Die Verlagerung aus Paris soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Dort wird es künftig keine deutschen Goldreserven mehr geben.

Universell akzeptiert

Deutschland verfügte Ende 2016 über 3378 Tonnen Gold mit einem Marktwert von 119,3 Milliarden Euro. Gold macht damit 68 Prozent der Währungsreserven aus, zu denen außerdem Devisen für 35 Milliarden Euro und Forderungen gegen den Internationalen Währungsfonds (IWF) für 21,5 Milliarden Euro zählen. Die Bundesbank hat laut Thiele seit 1973 Gold weder gekauft noch verkauft. Allerdings gibt sie jährlich bis zu fünf Tonnen an das Bundesfinanzministerium zur Münzprägung ab.

Thiele sagte, die Bundesbank halte Gold als Währungsreserve, weil es nahezu universell akzeptiert werde und zur Vertrauensbildung geeignet sei. Entstanden sind die deutschen Goldreserven nach dem Zweiten Weltkrieg im Ergebnis deutscher Leistungsbilanzüberschüsse. Das Gold wurde Deutschland gut geschrieben und blieb in der Regel in jenen Ländern, mit denen Überschüsse erzielt wurden.

Deutschland verfügt absolut gesehen nach den USA über die weltweit zweitgrößten Goldresreven. Gemessen an der Einwohnerzahl liegt es nach der Schweiz und dem Libanon auf Platz drei.

Quelle: ntv.de, cas/dpa/DJ

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