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Umsatz und Ergebnis brechen ein DHL streicht Ziele zusammen - Warten auf den Aufschwung

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Die DHL Group wartet auf die Novelle des Postgesetzes.

Die DHL Group wartet auf die Novelle des Postgesetzes.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Die Sonderkonjunktur nach dem Ender der Corona-Pandemie ist vorbei und der Welthandel kommt nicht in Schwung. Für die Post bedeutet dies einen Ergebniseinbruch im Sommer. Die Gemengelage zwingt den Konzern ebenfalls dazu, bei den mittelfristigen Zielen erhebliche Abstriche zu machen.

Die fetten Jahre sind für die Post endgültig vorbei: Weniger Fracht und weniger Express-Sendungen sowie der lahmende Welthandel lasten auf dem Konzern. Das als DHL Group firmierende Bonner DAX-Unternehmen nahm und Sommer weniger ein und verdient auch weniger als im Vorjahr. Die Ergebnisse zwangen den Konzern, seine Prognose zusammenzustreichen. Der Konzern steht damit nicht allein. Auch andere Logistiker verbuchen Rückgänge. "Es war klar, dass wir in diesem Jahr einen Rückschritt erleben würden", sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Der Konzern sei aber für einen neuen Aufschwung gerüstet. Post-Aktien notierten nach anfänglichen Verlusten am Mittag mit einem Plus von mehr als Prozent.

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Die Post erlöste zwischen Juni und Ende September 19,4 Milliarden Euro und damit fast ein Fünftel weniger. Das operative Ergebnis (Ebit) sackte auf 1,4 Milliarden Euro ab. Der auch von Analysten erwartete Rückgang hat Auswirkungen auf die Prognosen: Für das Gesamtjahr erwartet die Post nun ein Ebit zwischen 6,2 Milliarden und 6,6 Milliarden Euro. Wo sie genau landen wird, hängt auch davon ab, wie das wichtige Weihnachtsgeschäft läuft. Nach neun Monaten hat die Post mit ihren weltweit 589.000 Beschäftigten hier bereits 4,7 Milliarden Euro zusammen. Unter dem Strich stehen nach drei Quartalen 2,7 Milliarden Euro - gut ein Drittel weniger.

Auch für das Jahr 2025 ist der Konzern nun weniger optimistisch. Er rechnet mit einem Ergebnis (Ebit) zwischen sieben Milliarden und acht Milliarden Euro statt mehr als acht Milliarden Euro. "Der Welthandel hat sich nach dem pandemiebedingten Boom normalisiert und die makroökonomische Erholung bleibt auch vor dem Hintergrund höherer Zinsen und geopolitischer Krisen bislang aus", sagte der neue Post-Chef Tobias Meyer.

Ende der Sonderkonjunktur

Noch im vergangenen Jahr steuerte der Konzern auf Rekordkurs - hohe Frachtraten und der boomende Online-Handel hatten der Post und anderen Logistik-Riesen in der Corona-Krise rasantes Wachstum beschert. Diese Sonderkonjunktur ist vorbei, die Geschäfte normalisieren sich. Im Heimatmarkt kämpft der Konzern zudem seit Jahren mit sinkenden Briefmengen bei steigenden Kosten. Er will in Deutschland deshalb auch weniger investieren.

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Im lange florierenden Express-Geschäft brach der Umsatz im Quartal fast ein Fünftel auf 5,9 Milliarden Euro ein, das operative Gewinn gab noch deutlicher um mehr als Drittel nach. Auch die Fracht-Sparte musste Federn lassen, hier brach der der Gewinn nach den Boom-Jahren der Vergangenheit um fast die Hälfte auf 306 Millionen Euro ein. "Wir (sehen) eine weitere Normalisierung der Frachtraten", sagte Meyer. "Zudem haben geringere Frachtvolumen und negative Wechselkurseffekte das Ergebnis belastet." Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass der Konzern seine neue Prognosespanne im Gesamtjahr erreichen könne. "Wie genau sich das Jahresende entwickeln wird, kommt auf das Vorweihnachtsgeschäft an."

Auch die Wettbewerber der Post haben derzeit Probleme. Der US-Gigant UPS meldete für das dritte Quartal einen Umsatzeinbruch von fast 13 Prozent auf gut 21 Milliarden Dollar, der operative Ertrag rutschte um 50 Prozent. Die Prognose hatte der Konzern zusammengestrichen, der nach einem Streik in seinem Heimatmarkt auch mit hausgemachten Problemen kämpft. Der Fracht-Riese Kühne + Nagel verbuchte ebenfalls einen Gewinneinbruch.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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