Der PC-Hersteller Dell ist auf eigenen Wunsch hin seit zwei Jahren nicht mehr an der Börse gelistet. Das ermöglicht dem Unternehmen mehr Spielraum, ohne ständig die Anleger im Blick haben zu müssen. Offensichtlich hat sich die Strategie ausgezahlt.

Der PC-Hersteller Dell will Kreisen zufolge die Speicher-Firma EMC schlucken. Das US-Unternehmen biete 33 Dollar je Anteilsschein, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Gebot enthalte ein spezielles Papier zur Abbildung des Wertes von VMware, welches 8 Dollar je Anteilsschein entspreche. Das Unternehmen, ein Spezialist für Visualisierungs-Software, gehört zu 80 Prozent VMware.

Die Übernahme könnte am Montag verkündet werden, hieß es in den Kreisen weiter. Im nachbörslichen Handel legten EMC-Aktien um vier Prozent zu. VMware-Titel reagierten hingegen nicht.

Dem "Wall Street Journal" zufolge will Dell zudem seine Computersicherheits-Tochter Secureworks an die Börse bringen. Diese könnte mit zwei Milliarden Dollar bewertet werden, berichtete das Blatt unter Berufung auf Kreise. Der Gang aufs Parkett könnte am Jahresende stattfinden.

Dell ist nicht mehr an der Börse notiert. Gründer Michael Dell hatte die Firma vor rund zwei Jahren mit Unterstützung von Finanzinvestoren vom Markt genommen. Er begründete das mit einem größeren Spielraum für Veränderungen ohne den ständigen Druck der Anleger, gute Zahlen zu präsentieren.

Nach Berechnungen von Marktforschern ist Dell der drittgrößte PC-Hersteller der Welt mit knapp 9,6 Millionen verkauften Geräten im zweiten Quartal. Das bedeutete einen Marktanteil von gut 14 Prozent.