Produktion nimmt aber abDeutschland verzeichnet deutlichen Schoko-Exportüberschuss

Im vergangenen Jahr ging die heimische Produktion von Schokolade auf 250 Gramm pro Kopf in der Woche zurück. Hintergrund sind die steigenden Kosten von Kakao. Dennoch verzeichnen Statistiker mehr als 40 Prozent mehr Exporte als Importe.
Von Nikoläusen über Pralinen bis hin zu klassischen Tafeln: Deutschland exportiert weit mehr Schokolade, als es importiert. Im vergangenen Jahr wurden 981.400 Tonnen Schokolade ins Ausland verkauft, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Einfuhrmenge lag dagegen mit 525.400 Tonnen deutlich niedriger. Das entspricht mehr als 32.700 beziehungsweise mehr als 17.500 gefüllte 30-Tonnen-Container oder 9.814.000.000 beziehungsweise 5.254.000.000 100-Gramm-Tafeln Schokolade. Sowohl die Exporte als auch die Importe fielen um 0,3 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. In den vergangenen zehn Jahren gab es aber deutliche Zuwächse: Jeweils mehr als 22 Prozent wurden mehr ein- und ausgeführt als im Jahr 2014.
Die heimische Produktion von Schokolade ist zuletzt etwas zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande knapp 1,07 Millionen Tonnen kakaohaltige Schokoladenerzeugnisse im Wert von 6,75 Milliarden Euro hergestellt. Gemessen an der Bevölkerungszahl Ende 2024 wurden damit rein rechnerisch gut 12,8 Kilogramm Schokolade pro Kopf produziert. "Das entspricht wöchentlich knapp zweieinhalb Tafeln je 100 Gramm pro Kopf", hieß es. 2024 wurde 5,8 Prozent weniger Schokolade hergestellt als im Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2019 mit 1,01 Millionen Tonnen nahm die Produktion dagegen um 6,2 Prozent zu.
Die Haupt-Herkunftsländer der deutschen Schokoladenimporte liegen alle in Europa: Ein Viertel (24,8 Prozent) kam im vergangenen Jahr aus Belgien, 16,4 Prozent aus den Niederlanden und 13,6 Prozent aus Polen. "Die deutschen Schokoladenexporte gingen ebenfalls vor allem nach Europa", fanden die Statistiker heraus. Die Zielländer mit der größten Exportmenge waren Frankreich (12,3 Prozent), Polen (9,9 Prozent) und das Vereinigte Königreich (9,4 Prozent).
Schokolade hat sich zuletzt für Verbraucher deutlich verteuert. Dafür wurden im Oktober 21,8 Prozent mehr verlangt als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Mit Kakao ist die wichtigste Zutat an den Weltmärkten deutlich teurer geworden. Zum Nikolaus rechnet der deutsche Einzelhandel laut einer Umfrage des Instituts IFH Köln für den Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Schokoladenprodukte werden davon einen nicht unerheblichen Teil ausmachen.