Wirtschaft

Italiener steigen einDeutsche Bahn bekommt mehr Konkurrenz im Fernverkehr

10.11.2025, 15:09 Uhr
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Italienische Hochgeschwindigkeitszüge im Bahnhof in Rom. (Foto: picture alliance / Markus Mainka)

Bislang hat die Deutsche Bahn nur wenige Wettbewerber im Schienenfernverkehr. Einem Medienbericht zufolge könnte sich das aber bald ändern.

Im Schienenfernverkehr muss die Deutsche Bahn künftig mit deutlich mehr Konkurrenz rechnen. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" will nicht nur die italienische Staatsgesellschaft FS mit eigenen Zügen hierzulande unterwegs sein, sondern auch ihr Erzrivale Italo. Die Planungen sehen das Investment eines Milliardenbetrages für 30 bis 40 Hochgeschwindigkeitszüge vor.

Italo denkt offenbar an stündliche oder zweistündliche Verbindungen innerhalb Deutschlands und will damit insgesamt rund 1000 direkte neue Arbeitsplätze schaffen. Bisher ist in erster Linie die Flixbus-Schwestergesellschaft Flixtrain als DB-Wettbewerber im Fernverkehr aktiv.

Die Italo-Zentrale in Italien wollte, wie die FAZ weiter berichtet, zu deren Informationen keine Stellung nehmen. Allerdings sind die Planungen dem Vernehmen nach weit vorangeschritten. Eine hundertprozentige Tochtergesellschaft in Deutschland soll schon gegründet und der Antrag für den Betrieb eines Eisenbahnverkehrsunternehmens in Deutschland im Oktober gestellt worden sein. Ob die Pläne letztlich realisiert werden, hängt unter anderem davon ab, ob das Unternehmen Planungssicherheit für seine Investitionen erhält - in Form langjähriger Verträge für den Eisenbahntrassenzugang. Diese sogenannten Rahmenverträge sollen 15 Jahre laufen, so der Wunsch der Italiener. Letztlich müssen die Politik und die mit der Schienenregulierung beauftragte Bundesnetzagentur über die Bedingungen des Netzzugangs entscheiden.

Italo ist nicht das einzige Unternehmen, das mit Blick auf Deutschland in den Startlöchern steht. Auch der Anbieter Trenitalia aus der FS-Gruppe, die hierzulande schon mit dem Regionalverkehrsanbieter Netinera und mit dem Logistikunternehmen TX Logistik unterwegs ist, hegt ähnliche Überlegungen in Sachen Fernverkehr. Die Rede ist vom Einsatz von rund 50 Hochgeschwindigkeitszügen in Deutschland. Vorstandschef Stefano Donnarumma sprach auf Anfrage der Zeitung von "Voruntersuchungen zur Entwicklung des wichtigen deutschen Marktes". Er fügte hinzu: "Wir freuen uns sehr, dass die neue Vorstandsvorsitzende der DB die Italienerin Evelyn Palla ist."

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Konkurrenz für die Deutsche Bahn im Regional-und Güterverkehr der Deutschen Bahn deutlich zugenommen und liegt nun bei rund 40 beziehungsweise 60 Prozent, wie die FAZ schreibt. Im Fernverkehr ist die Marktmacht des Staatskonzern dagegen weiterhin hoch.

Quelle: ntv.de, ghö

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