Wirtschaft

Bundesweit Tausende betroffen Deutsche Bank macht harten Schnitt

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Die Deutsche Bank hat sich bereits von Tochterunternehmen im Ausland getrennt.

(Foto: imago images / Jan Huebner)

Die Deutsche Bank will sich für etwaige Wirtschaftskrisen wetterfest machen. Dafür werden weltweit 18.000 Stellen abgebaut. Die Hälfte der Stellenstreichungen entfällt laut einem Bericht auf Deutschland.

Die Deutsche Bank will bei ihrem geplanten Stellenabbau im großen Stil in Deutschland Jobs streichen. Von den 18.000 Stellen, die die Bank weltweit abbauen will, solle rund die Hälfte auf Deutschland entfallen, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Entscheidung soll noch vor dem Investorentag der Bank im Dezember angekündigt werden, da die Änderungen von den Finanzaufsichtsbehörden gebilligt werden müssen.

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Die Deutsche Bank erklärte auf Anfrage, es sei zu früh, sich zu Details zu äußern. Zu Standorten und bestimmten Regionen gebe man keine Stellungnahme ab. "Dort, wo es zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommen wird, werden wir direkt mit unseren Mitarbeitern über ihre Arbeitsplätze und die ihnen zur Verfügung stehenden Alternativen sprechen", sagte ein Sprecher der Bank. "Wir sind uns absolut bewusst, dass diese Art von Entscheidungen die Leben unserer Mitarbeiter nachhaltig beeinflussen. Deshalb werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um bei der Umsetzung dieser Veränderungen so verantwortungsbewusst und sensibel wie möglich zu sein."

Die Deutsche Bank hatte Anfang Juli ihren Transformationsplan angekündigt, der auch eine Reduzierung der Belegschaft auf 74.000 Vollzeitkräfte bis 2022 umfasst. Ende vergangenen Jahres beschäftigte die Deutsche Bank weltweit 91.737 Vollzeitkräfte, davon 41.669 in Deutschland. Über den Abbau der weltweit 18.000 Jobs hinaus plane man keine weiteren Stellenkürzungen, teilte die Deutsche Bank gegenüber n-tv mit. Ziel sei es, die bereinigten Kosten des Konzerns um mehr als ein Viertel auf 17 Milliarden Euro zu senken.

Keine Geschäftszweige vor Verkauf

Ein Grund für die Schlankheitskur des deutschen Geldhauses: die Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank. "Die Zentralbanken haben kaum noch Mittel, um eine echte Wirtschaftskrise wirkungsvoll abzudämpfen", sagte der Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. "Langfristig ruinieren diese Niedrigzinsen das Finanzsystem." Deshalb müssten Bankmanager ihre Institute wetterfest machen und Stellen abbauen.

In der Vergangenheit wurden bei der Deutschen Bank häufig ganze Geschäftszweige verkauft, wie es bei den Einzelhandelsgeschäften in Polen und Portugal der Fall war. Der neueste Plan soll jedoch keine unangekündigten Verkäufe beinhalten, berichtet Bloomberg unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person.

Die Deutsche Bank ist nur eines von vielen großen Kreditinstituten, die kürzlich einen Personalabbau angekündigt haben. Insgesamt haben die europäischen Kreditgeber nach Recherchen von Bloomberg offiziell Pläne für einen Abbau von mehr als 50.000 Arbeitsplätzen in diesem Jahr angekündigt.

Quelle: ntv.de, mba/rts/jpe/DJ

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