Wirtschaft

Wagenknecht für Steuersenkung Deutsche Spritpreise EU-weit auf Spitzenplatz

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"Die Spritpreise sind viel zu hoch in Deutschland", sagt Sahra Wagenknecht.

"Die Spritpreise sind viel zu hoch in Deutschland", sagt Sahra Wagenknecht.

(Foto: dpa)

Tanken in Deutschland ist teuer. Autofahrer hierzulande müssen im EU-Vergleich die siebthöchsten Spritpreise bezahlen. BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat eine Idee, welche Steuern die Bundesregierung weglassen müsste, um auf "Normalmaß" zu kommen.

Deutsche Autofahrer lassen viel Geld an der Tankstelle, das zeigt sich im europäischen Vergleich. In einer Aufstellung der Europäischen Kommission, auf die sich das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bezieht, lag der deutsche Durchschnittspreis am 22. April bei 1,91 Euro je Liter Benzin und bei 1,71 Euro je Liter Diesel. Europaweit rangiert Deutschland damit auf Platz sieben der teuersten Länder. Noch mehr zahlen Autofahrer in Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien und den Niederlanden. Im Durchschnitt kostet ein Liter versteuertes Benzin in der EU 1,81 Euro. Für einen Liter Diesel werden im Schnitt 1,68 Euro fällig.

Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man die staatliche Abgabenlast herausrechnet. Der Nettoverkaufspreis ohne Steuern und Abgaben läge in Deutschland laut EU-Kommission bei gerade einmal 85 Cent je Liter Benzin und 86 Cent je Liter Diesel. Im EU-weiten Vergleich käme Deutschland damit auf Platz 16.

Verbraucher in Deutschland zahlen auf einen Liter Benzin neben 19 Prozent Mehrwertsteuer auch eine Energiesteuer sowie die erst zum 1. Januar 2024 angehobene CO₂-Abgabe. Diese soll dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß in Deutschland zu senken, in dem sie das Verfeuern fossiler Brennstoffe schrittweise verteuert. Die Abgabe wird deshalb in den kommenden Jahren weiter steigen.

KraftstoffpreiseLive-Durchschnitt je Landkreis

"Die Spritpreise sind viel zu hoch in Deutschland", sagte die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht (BSW) dem RND. "Viele Länder entlasten bei den Spritpreisen, die Bundesregierung belastet steuerlich und treibt damit die Preise", kritisierte sie. Wagenknecht monierte, der Mechanismus passe nicht in die Zeit. "Die Bundesregierung sollte die Spritsteuern auf europäisches Normalmaß senken und den CO₂-Preis abschaffen", forderte die Abgeordnete. Eine Senkung der Spritpreise könne auch als Wachstumsmotor dienen, so Wagenknecht weiter. "Das Geld, das die Autofahrer an der Zapfsäule lassen, fehlt der Konjunktur."

Quelle: ntv.de, mau

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