Wirtschaft

Für 4,62 Milliarden Euro Deutsche Wohnen will LEG schlucken

Die Übernahmewelle in der deutschen Immobilienbranche rollt weiter: Die Deutsche Wohnen und die LEG wollen zusammenlegen. Entstehen würde ein Riese mit über 250.000 Wohnungen.

Auf dem deutschen Wohnungsmarkt könnte ein neuer Riese entstehen. Die Deutsche Wohnen will mit der LEG zusammengehen. Die Deutsche Wohnen verfügt über knapp 142.000 Wohnungen, die LEG kommt nach eigenen Angaben auf rund 110.000. Gemeinsam kämen sie damit dichter an den frisch umbenannten Immobilienkonzern Vonovia heran: Das früher als Deutsche Annington bekannte Unternehmen kommt auf etwa 350.000 Wohnungen und steigt an diesem Montag in den Dax auf.

Hieran lässt sich unter anderem die rasant gestiegene wirtschaftliche Bedeutung der Branche ablesen, die in den vergangenen Jahren von der hohen Nachfrage nach Wohnraum, als auch den Niedrigzinsen profitiert hat. Damit einher gingen massive Investitionen von Anlegern in Immobilienwerte. Zudem schwappt seit einiger Zeit eine Übernahmewelle durch den Immobiliensektor.

Fusion Ende 2015 abgeschlossen

So hatte sich Vonovia im vergangenen Jahr den Konkurrenten Gagfah für 3,9 Milliarden Euro einverleibt und auch danach noch weiter zugekauft. Deutsche Wohnen wiederum übernahm den Wettbewerber GSW im Jahr 2013 und beschaffte sich jüngst im Juni über eine Kapitalerhöhung frisches Geld im Volumen von 900 Millionen Euro.

Den Aktionären der LEG bietet Deutsche Wohnen nun 3,3 neue eigene Aktien für jedes LEG-Papier und bewertet das Unternehmen damit mit 4,62 Milliarden Euro. Das ist ein Aufschlag von rund 13 Prozent auf den aktuellen Börsenwert. Für die neuen Aktien will die Deutsche Wohnen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Oktober eine Kapitalerhöhung beschließen.

Geht alles glatt und nehmen mehr als 50 Prozent der Aktionäre das Angebot an, soll die Übernahme bei Zustimmung der Kartellbehörden bereits Ende 2015 unter Dach und Fach sein. Aus dem Zusammenschluss erhoffen sich die Manager, von denen unter anderem zwei aus dem bisherigen LEG-Vorstand in das Führungsgremium der Deutsche Wohnen einziehen sollen, die Schaffung eines führenden europäischen Immobilienunternehmens. Kosten sollen gesenkt, der Gewinn erhöht werden.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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