Wirtschaft

"Können wir gebrauchen" Deutschland will mehr Vietnamesen zu sich holen

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Bundespräsident Steinmeier und Bundesarbeitsminister Heil in Hanoi vor einer Statue von Hồ Chí Minh, der in Vietnam bis heute verehrt wird.

Bundespräsident Steinmeier und Bundesarbeitsminister Heil in Hanoi vor einer Statue von Hồ Chí Minh, der in Vietnam bis heute verehrt wird.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vietnam zählt zu den aufstrebenden Schwellenländern⁠ und den wirtschaftlich dynamischsten Staaten Asiens. Deutschland vertieft seine Zusammenarbeit mit der kommunistischen Führung und will Fachkräfte zu sich holen. Bundespräsident Steinmeier glaubt an eine "fruchtbare Zusammenarbeit".

Die Regierungen Deutschlands und Vietnams wollen enger bei der Vermittlung vietnamesischer Fachkräfte in die Bundesrepublik zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Arbeitsminister beider Staaten in Hanoi geschlossen. Man wolle bürokratische Hürden beseitigen und auch dafür sorgen, "dass die Menschen, die zu uns nach Deutschland kommen, fair behandelt werden", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil. Es gehe auch darum, über die Rechtslage und die Möglichkeiten in Deutschland zu informieren.

"Ich glaube, das ist der Beginn einer wirklich fruchtbaren Zusammenarbeit", sagte der SPD-Politiker, der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Staatsbesuch in Vietnam begleitet. Heil wies darauf hin, dass in Deutschland bereits sehr viele Menschen mit vietnamesischen Wurzeln arbeiten. "Und davon können wir mehr gebrauchen."

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebten 2022 rund 207.000 Menschen mit einem vietnamesischen Migrationshintergrund in Deutschland. "Wir in Deutschland haben großen Bedarf an Facharbeitskräften. Und wir freuen uns, dass Vietnam zu dieser Kooperation mit Deutschland bereit ist", sagte Steinmeier nach einem Gespräch mit Vietnams Staatspräsident Vo Van Thuong.

Er hatte sich zuvor im Goethe-Institut über die Sprachausbildung junger Vietnamesinnen und Vietnamesen informiert, die bereits eine Fachausbildung absolviert haben und bald nach Deutschland kommen wollen.

Besonders Ostdeutschland hat eine lange Einwanderungsgeschichte mit Menschen aus Vietnam. Diese wurden ab den 1960er Jahren in die DDR geholt und dort eingesetzt, wo Arbeitskräfte fehlten, zum Beispiel in der Textilindustrie. Für viele war der Aufenthalt jedoch auch mit Enttäuschungen verbunden, weil sie keine richtige Ausbildung bekamen oder kein festes Bleiberecht erhielten.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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