Wirtschaft

Xi-Biden-Treffen ohne Impuls Die Wall Street verliert an Schwung

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Die US-Inflationsdaten ließen die Erwartungen steigen, dass die Fed die Zinsen im Mai nächsten Jahres absenken könnte.

Die US-Inflationsdaten ließen die Erwartungen steigen, dass die Fed die Zinsen im Mai nächsten Jahres absenken könnte.

(Foto: picture alliance / newscom)

Wochenlang geht es an der Wall Street bergauf, nun neigt sich der Aufwärtstrend anscheinend dem Ende entgegen. Für Hoffnung bei den Anlegern sorgen die US-Inflationsdaten. Dagegen bleibt das mit Spannung erwartete Treffen zwischen Biden und Xi ohne großen Effekt.

Nach den jüngsten kräftigen Aufschlägen hat sich die Wall Street kaum verändert gezeigt. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent tiefer bei 34.945 Punkten. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um je 0,1 Prozent aufwärts. Die Luft werde nach dem rasanten Anstieg der vergangenen Wochen nun allmählich dünn, sagten Händler.

Dennoch haben die Inflationsdaten "die Überzeugung der Anleger gestärkt, dass die US-Notenbank von einer weiteren Zinserhöhung absehen könnte", und die Erwartungen steigen lassen, dass die Fed die Zinsen im Mai nächsten Jahres senken könnte, hieß es von CPT Markets. Bei den vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten standen vor allem die wöchentlichen Erstanträge im Fokus. Diese sind stärker als erwartet gestiegen. Die Daten deuten auf eine Entspannung am Arbeitsmarkt hin und stützen ebenfalls die Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, sagten Teilnehmer.

Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im November etwas stärker aufgehellt als von Ökonomen erwartet. Die Industrieproduktion ist im Oktober etwas deutlicher als prognostiziert im Vergleich zum Vormonat gesunken. Die US-Importpreise verzeichneten im Oktober zum ersten Mal seit Juni einen Rückgang, und zwar stärker als erwartet, was darauf hindeutet, dass der Inflationsdruck möglicherweise deutlicher nachlässt.

US-China-Gipfel ohne Impuls

Bei den Einzelwerten ging es für die Aktie von Cisco Systems um 9,9 Prozent nach unten, nachdem der Netzwerkausrüster die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt hat. Bei Umsatz und Gewinn im ersten Geschäftsquartal übertraf das Unternehmen die Schätzungen der Analysten knapp.

Keinen Impuls setzte dagegen das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping. Im Wesentlichen verabredeten beide Seiten lediglich die Wiederaufnahme der militärischen Kommunikation.

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Der US-Dollar tendierte wenig verändert. Nach den stärker als erwartet gestiegenen Erstanträgen haben die Anleger einen weiteren Grund, darauf zu wetten, dass die Zinserhöhungen, die den Dollar gestützt haben, vorbei sind, hieß es. Für die Ölpreise ging es deutlich nach unten. Auslöser für die aktuelle Abwärtsbewegung waren am Vortag die gestiegenen US-Rohöllagerbestände. Hinzu kam die Sorge über die Nachfrageschwäche Chinas.

Walmart und Alibaba verlieren

Die Renditen am Anleihemarkt gaben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Hier war es zu einer Gegenbewegung nach dem Absturz am Dienstag im Zuge der niedriger als erwarteten US-Inflationsdaten gekommen. Nun stützten die Arbeitsmarktdaten und die Importpreise die Notierungen. Die Rendite zehnjähriger Titel verlor 8,1 Basispunkte auf 4,45 Prozent.

Für die Walmart-Aktie ging es 8,1 Prozent nach unten. Der US-Einzelhandelskonzern hat im dritten Quartal zwar mehr umgesetzt und verdient als erwartet, mit seiner erhöhten Jahresprognose jedoch enttäuscht. Die Papiere von Alibaba fielen um 9,1 Prozent. Der chinesische E-Commerce-Riese hat im zweiten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert und wieder schwarze Zahlen geschrieben. Doch vor allem die Absage an die geplante Ausgliederung der Cloud-Sparte belastete. Alibaba teilte mit, dass es die Ausgliederung wegen der jüngsten Maßnahmen der Biden-Administration zur Ausweitung der Exportkontrollen für fortschrittliche Chips und Halbleiterausrüstung ablehnen würde.

Palo Alto Networks reduzierten sich um 5,4 Prozent. Das Cybersicherheits-Unternehmen hat im ersten Geschäftsquartal einen Gewinn und Umsatz verzeichnet, die über den Prognosen des Marktes lagen. Die Schätzungen für das laufende Quartal und das Geschäftsjahr 2024 blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück.

Quelle: ntv.de, ses/DJ

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