Wirtschaft

Begehrte Pistaziencreme Dubai-Schokoladen-Trend bringt Großhandel an seine Grenzen

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Mehr als vier Eimer pro Kunde gibt JM Posner derzeit nicht ab, da gibt sich Geschäftsführer Walch unbestechlich.

Mehr als vier Eimer pro Kunde gibt JM Posner derzeit nicht ab, da gibt sich Geschäftsführer Walch unbestechlich.

(Foto: dpa)

Dubai-Schokolade geht weg wie nichts. Bäckereien und Desserthersteller ordern bei Großhändlern die nötigen Zutaten. Ein Unternehmer aus Baden-Württemberg berichtet, dass er die zehnfache der sonst üblichen Menge an Pistaziencreme verkauft - und selbst das reicht nicht, um die Nachfrage zu bedienen.

Keine Süßigkeit liegt gerade so sehr im Trend wie die Dubai-Schokolade. Die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Nascherei ist gerade im Einzelhandel heiß begehrt. Und stellt damit den Großhandel vor die Herausforderung, die hohe Nachfrage zu bedienen. Pistaziencreme sei gerade so gefragt wie nie, berichtet Pascal Walch, Geschäftsführer des Dessert-Großhändlers JM Posner. Sechs Tonnen seiner in Spanien hergestellten Creme verkaufe er gerade pro Woche.

"Wir haben gesehen, dass es immer mehr wird und haben dementsprechend die Produktion erhöht", sagte der Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Straubenhardt bei Pforzheim. Vor rund zwei Monaten habe man die Produktion von 600 Kilogramm auf 6 Tonnen pro Woche erhöhen lassen - also um das Zehnfache. Zu Beginn sei der Händler noch deswegen belächelt worden. "Und trotzdem ist es nicht genug." Bei der aktuellen Nachfrage könne man auch zehn Tonnen pro Woche verkaufen, sagte Walch.

Damit die Kunden die Creme nicht horten, seien Kaufbegrenzungen eingeführt worden. "Man kann nicht mehr als vier Eimer online kaufen." Teilweise bekomme er am Telefon höhere Preise für die Creme geboten. Darauf lasse er sich nicht ein, berichtet Walch.

"Sobald Dubai dransteht, kaufen es die Leute"

Die Pistazien für die Creme stammten aus Sizilien. Zu den Abnehmern gehörten Bäckereien, Desserthersteller und auch Privatkunden, berichtet der Geschäftsführer. Schon vor dem Trend zur Dubai-Schokolade sei die Nachfrage nach Pistaziencreme gestiegen - das Produkt werde etwa zur Füllung von Croissants verwendet. "Da haben wir generell dieses Jahr schon deutlich mehr verkauft als das Jahr zuvor."

Die Pistaziencreme wird nicht nur für selbstgemachte Dubai-Schokolade genutzt. "Viele machen auch Dubai-Tiramisu, Dubai-Eiscreme oder Dubai-Cheesecake daraus, es gibt viele Variationen." Alles verkaufe sich. "Sobald Dubai dransteht, kaufen es die Leute." Und das meine er nicht abwertend. "Wenn Dubai dransteht, wissen die Leute, was sie erwartet und probieren es. Das ist so ähnlich wie bei anderen Geschmacksrichtungen."

Ihren Aufstieg verdankt die Dubai-Schokolade Instagram und Tiktok, wo sie ein großes Thema ist. Inzwischen wird sie auch in Lindt Boutique Stores bundesweit verkauft. Die Schokolade sorgt seitdem für meterlange Warteschlangen und Weiterverkäufe im Internet für Hunderte Euro. Rund 15 Euro kostet eine Tafel im Geschäft.

Die Schokolade stammt ursprünglich vom Unternehmen Fix Dessert Chocolatier, das sie seit 2021 in Dubai vertreibt. In Dubai kostet die Schokolade umgerechnet etwa 16,60 Euro. Die teuerste Zutat an der Schokolade ist laut Verbraucherzentrale Berlin die Pistaziencreme. "Da sollten die VerbraucherInnen genau hinschauen, wie viel Pistazie steckt in dem Produkt wirklich drin."

Quelle: ntv.de, Aleksandra Bakmaz, dpa

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