Wirtschaft

Wie gut sind Banken vorbereitet? EZB warnt vor russischen Cyber-Angriffen

Während sich die Aufsichtsbehörde auf gewöhnliche Betrügereien konzentrierte, die während der Pandemie boomten, habe die Ukraine-Krise ihre Aufmerksamkeit auch auf Cyber-Angriffe aus Russland gelenkt.

Während sich die Aufsichtsbehörde auf gewöhnliche Betrügereien konzentrierte, die während der Pandemie boomten, habe die Ukraine-Krise ihre Aufmerksamkeit auch auf Cyber-Angriffe aus Russland gelenkt.

(Foto: imago images/Silas Stein)

Nach der massiven Cyberattacke auf ukrainische Webseiten scheint auch die Europäische Zentralbank in höchster Alarmbereitschaft. Insider berichten davon, dass sie sich bei Geldinstituten nach Abwehrmaßnahmen erkundigt und Banken regelrechte Cyber-Kriegsspiele durchführen.

Die Europäische Zentralbank bereitet Insidern zufolge Banken auf einen möglichen, von Russland unterstützten, Cyberangriff vor. Die Währungshüter befragen die Geldinstitute deswegen zu ihren Abwehrmaßnahmen, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Während sich die Aufsichtsbehörde auf gewöhnliche Betrügereien konzentrierte, die während der Pandemie boomten, habe die Ukraine-Krise ihre Aufmerksamkeit auch auf Cyber-Angriffe aus Russland gelenkt. Die Banken führten demnach Cyber-Kriegsspiele durch, um ihre Fähigkeit zu testen, einen Angriff abzuwehren. Die EZB, die die Beseitigung von Cyber-Sicherheitslücken zu einer ihrer Prioritäten erklärt hat, lehnt eine Stellungnahme ab.

Die europäischen Regulierungsbehörden sind nichtsdestotrotz in höchster Alarmbereitschaft. Das britische Nationale Zentrum für Cybersicherheit warnte große Organisationen angesichts der sich verschärfenden Spannungen in der Ukraine, ihre Cybersicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Am Dienstag erklärte Mark Branson, der Leiter der deutschen Aufsichtsbehörde Bafin, auf einer Online-Konferenz, dass Cyberkriegsführung mit Geopolitik und Sicherheit zusammenhängt.

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Anfang dieses Jahres wurden mehrere Webseiten der ukrainischen Regierung bereits Ziel einer massiven Cyberattacke. Unter anderem konnte die Webseite des Außenministeriums nicht aufgerufen werden. Dort war vorübergehend eine Botschaft in ukrainischer, russischer und polnischer Sprache zu lesen: "Ukrainer! All eure persönlichen Daten wurden gelöscht und können nicht wieder hergestellt werden. Alle Informationen über euch sind veröffentlicht, habt Angst und rechnet mit dem Schlimmsten." Auch die Webseiten des Katastrophenschutzministeriums und unter anderem des Kabinetts waren von dem Cyberangriff betroffen.

Der ukrainische Staatssicherheitsdienst SBU erklärte, er sehe Anzeichen dafür, dass der Angriff mit Hackergruppen zusammenhänge, die mit russischen Geheimdiensten in Verbindung stünden. "Alle Beweise deuten darauf hin, dass Russland hinter dem Cyberangriff steckt", erklärte auch das ukrainische Ministerium für digitale Transformation. Moskau wolle die ukrainische Bevölkerung "einschüchtern" und das Land "destabilisieren". Russland wies die Vorwürfe zurück. Der Kreml bestreitet immer wieder, dass der russische Staat etwas mit Hackerangriffen auf der ganzen Welt zu tun hat.

Quelle: ntv.de, jki

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