Kein blauer Haken für Zeitung Elon Musk beschimpft "New York Times" auf Twitter
03.04.2023, 12:01 Uhr Artikel anhören
Er treibt das Geld ein: Twitter-Chef Elon Musk.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Um die leeren Kassen von Twitter zu füllen, macht dessen Chef Elon Musk das blaue "Echtheits"-Häkchen für Nutzer kostenpflichtig. Die "New York Times" weigert sich jedoch, für das Symbol zu bezahlen. Musk gefällt das gar nicht - und lässt nach ein paar beleidigenden Worten den Haken bei der US-Zeitung löschen.
Mit dem kostenpflichtigen Twitter-Blue-Abonnement will Elon Musk mehr Geld in die Kassen von Twitter spülen. Der Twitter-Chef hatte prominenten Nutzern in dem Zusammenhang eine Frist gesetzt und angekündigt: Wer kein Premium-Abo kaufe, werde das blaue Häkchen verlieren. Die "New York Times" weigert sich jedoch, für eine Verifizierung zu bezahlen. Die Reaktion von Musk: Erst postete er abschätzige Bemerkungen über die renommierte US-Zeitung. Dann ließ er kurzerhand das Häkchen entfernen - obwohl es bei anderen unbezahlten Accounts weiterhin erscheint.
Inzwischen haben die Verifikations-Symbole jedoch kaum noch eine Bedeutung. Der Unterschied zwischen den früher nach einer Prüfung an prominente Nutzer vergebenen Häkchen und den neuen Bezahl-Symbolen ohne eine echte Verifizierung ist in der Nacht zum heutigen Montag komplett verwischt worden.
Elon Musk hatte vor Kurzem noch angekündigt, dass die früheren Symbole vom 1. April an entfernt werden sollen. Dennoch hatten zahlreiche früher verifizierte Accounts weiterhin das Symbol - doch der Erklärtext wurde zu beiden Arten der Häkchen angeglichen. Bisher bekamen die Nutzer bei einem Klick auf das Symbol angezeigt, ob es einst kostenlos vergeben oder jetzt mit einer Abo-Zahlung erkauft wurde. Jetzt heißt es zu allen Häkchen, dass der Account entweder ein Abo abgeschlossen hat oder früher verifiziert war.
"Ok, dann nehmen wir es weg"
Nur bei der "New York Times" machte Musk offenbar eine Ausnahme. Seit Kurzem ist das Verifikations-Häkchen vom Konto der Zeitung verschwunden. Zuvor hatte ein Twitter-Nutzer Musk darauf hingewiesen, dass die Zeitung angekündigt habe, nicht für ein Abo mit dem Symbol bezahlen zu wollen. "Ok, dann nehmen wir es weg", antwortete Musk. Danach griff er die Zeitung in weiteren Tweets an. Er schrieb unter anderem, die "New York Times" verbreite "Propaganda, die nicht einmal interessant ist". Die Tweets der Zeitung nannte er "Durchfall".
Unterdessen hatten auch andere große US-Medien angekündigt, nicht für das Symbol bezahlen zu wollen. Sie hatten am heutigen Montag weiterhin ihre Häkchen. Genauso wie viele andere bekannte Twitter-Nutzer. So kündigte auch Basketball-Star LeBron James an, dass er kein Abo abschließen werde, um in seinem Profil das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund zu behalten.
Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Darauf folgte ein Einbruch der Werbeeinnahmen - und er setzt nun stärker auf Abo-Erlöse. Für einen Nutzer kostet das Abo acht Euro im Monat. Unternehmen und Organisationen sollen für ein goldgelbes Verifikations-Symbol aber monatlich eine Grundgebühr von 950 Euro plus 50 Euro für jeden verknüpften Account bezahlen.
Quelle: ntv.de, hny/dpa