Wirtschaft

Ungewöhnlicher Gegner Elon Musk versucht Trick gegen Windparkbetreiber

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Mit seiner Klage gegen ehemalige Twitter-Werbekunden lässt Musk einen Konflikt eskalieren.

Mit seiner Klage gegen ehemalige Twitter-Werbekunden lässt Musk einen Konflikt eskalieren.

(Foto: AP)

Nach der Twitter-Übernahme durch Elon Musk springen große Werbekunden ab. Das will der Tech-Milliardär nicht hinnehmen und zieht vor Gericht gegen verschiedene Konsumgüterriesen. Bei einem eher unbekannten dänischen Windparkbetreiber in Texas soll Musk laut einem Bericht etwas Besonderes vorhaben.

US-Milliardär Elon Musk hat sich in seiner Klage gegen abtrünnige Werbekunden der Kurznachrichtenplattform X offenbar einiger Tricks bedient. Davon betroffen ist nach Recherchen des "Spiegel" insbesondere der dänische Energiekonzern Orsted, der zu den Beklagten zählt. Dieser betreibt Windparks in jenem texanischen Gerichtsbezirk, den sich der X-Haupteigentümer ausgesucht hat. In einer Klage, die X Anfang August dort eingereicht hat, werfen Musks Anwälte mehreren Konzernen und einem Werbeverband vor, ein Kartell gebildet zu haben, um die Plattform zu boykottieren.

Zu den Beklagten zählen neben den Konsumgüterriesen Mars, Unilever und CVS Health auch der vergleichsweise unbekannte Windanlagenbauer Orsted - ein ungewöhnlicher Gegner für Musk. Als Chef und Miteigner des E-Auto-Herstellers Tesla verfolgt der 53-Jährige das erklärte Ziel, "den Übergang der Welt zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen", da wäre der Betreiber von Offshore-Windparks eigentlich ein Verbündeter.

Zum anderen zählte Orsted nie zu den größten Werbekunden auf Twitter oder X. Orsted lehnte einen Kommentar ab, X beantwortete eine Anfrage nicht.

Hintergrund des Vorgehens gegen Orsted ist offenbar Musks Wunsch, seine Klage im nördlichen Gerichtsdistrikt von Texas verhandeln zu lassen. Das ist die Jurisdiktion von Reed O'Connor, einem erzkonservativen Richter, der unter anderem gegen schärfere Waffengesetze und gegen Barack Obamas Gesundheitsreform geurteilt hat. Allerdings ist er nur zuständig, wenn Kläger oder beklagte Unternehmen in örtlichem Bezug zu dem Gericht stehen.

Richter erklärt sich für befangen

Musk hat die X-Zentrale zwar aus dem liberalen San Francisco in die texanische Hauptstadt Austin verlegt, die liegt aber im westlichen Gerichtsbezirk von Texas. Stattdessen stellten Musks Anwälte den Bezug zu O'Connors Gericht über Orsted her. Die Dänen würden "unter anderem einen Windpark im Bezirk Wichita Falls dieses Gerichtsdistrikts" betreiben, heißt es in der Klage.

Tatsächlich betreibt Orsted sogar zwei Windparks in dem Bezirk. Urteilen wird Musks handverlesener Richter in dem Fall trotzdem nicht. O'Connor hat sich für befangen erklärt - er besitzt Tesla-Aktien.

Quelle: ntv.de, gut

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