Wirtschaft

Abebben braucht Zeit Fed geht von längerer Inflationswelle aus

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die US-Währungshüter um Zentralbank-Chef Jerome Powell hatten am 1. Mai beschlossen, den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent zu belassen.

Die US-Währungshüter um Zentralbank-Chef Jerome Powell hatten am 1. Mai beschlossen, den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent zu belassen.

(Foto: dpa)

Die US-Notenbanker gehen weiterhin davon aus, dass ihr Inflationsziel von zwei Prozent mittelfristig erreicht wird. Allerdings räumen sie ein, dass das Abebben der Inflationswelle länger dauern dürfte als zunächst angenommen. Eine Zinssenkung im September halten Händler weiterhin für wahrscheinlich.

Trotz der zuletzt hartnäckig hohen Inflation setzt die US-Notenbank auf dem Weg zur Zinswende weiterhin auf ein Nachlassen des Preisauftriebs. Dies geht aus den vorgelegten Protokollen der jüngsten geldpolitischen Sitzung hervor. Die Teilnehmer gehen demnach unbeirrt davon aus, dass ihr Inflationsziel von zwei Prozent mittelfristig erreicht wird. Jedoch räumten sie ein, dass das Abebben der Inflationswelle wahrscheinlich länger dauern dürfte als zunächst angenommen.

Händler gingen nach Veröffentlichung der Protokolle weiterhin davon aus, dass eine erste Zinssenkung im September anstehen dürfte. Die Chancen auf einen zweiten Schritt nach unten im Dezember wurden jedoch nur noch auf rund 50 Prozent taxiert. Die Mitschriften, die Zinsfantasien somit keine neue Nahrung gaben, sorgten für zurückhaltende Stimmung am Aktienmarkt. Die wichtigsten Indizes an der Wall Street pendelten sich knapp unter den Verlusten von jeweils fast einem halben Prozent ein, die sie rund eine halbe Stunde vor der Veröffentlichung ausgebaut hatten.

Mehr zum Thema

Die US-Währungshüter um Zentralbank-Chef Jerome Powell hatten am 1. Mai beschlossen, den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent zu belassen. Die Federal Reserve erklärte danach, in den vergangenen Monaten habe es keine weiteren Fortschritte in Richtung des Inflationsziels von zwei Prozent gegeben. Eine Zinswende sei nicht angebracht, solange die Währungshüter nicht mehr Zuversicht hätten, dass sich die Teuerungsrate nachhaltig dem Ziel der Fed nähere. Powell hatte bereits durchblicken lassen, dass die Hochzinspolitik noch länger Bestand haben müsse, um die Inflationswelle zu brechen.

Wie aus den Protokollen hervorgeht, ist auch eine Zinserhöhung kein Tabu. Verschiedene Teilnehmer äußerten demnach die Bereitschaft, die Geldpolitik weiter zu straffen, falls sich die Inflationsrisiken so konkretisieren sollten, dass ein solcher Schritt angebracht wäre. Fed-Direktoriumsmitglied Christopher Waller hatte jüngst allerdings gesagt, Daten deuteten darauf hin, dass die Inflation nicht zunehme. Weitere Leitzinserhöhungen seien daher wahrscheinlich unnötig. Die Teuerungsrate war im April leicht auf 3,4 von 3,5 Prozent im März zurückgegangen.

Quelle: ntv.de, jki/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen