"Inflation noch zu hoch" Fed liebäugelt mit weiterer Zins-Anhebung
25.08.2023, 17:29 Uhr Artikel anhören
Die Rede von US-Notenbank-Chef Jerome Powell war mit Spannung erwartet worden.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Wird die US-Notenbank den Leitzins ein weiteres Mal anheben? Diese Frage treibt den Markt um. In Jackson Hole lässt sich Fed-Chef Powell vorsichtig in die Karten schauen. Der Tenor: Die Zinsen könnten durchaus weiter steigen. Das widerspricht den Erwartungen des Marktes.
Im Kampf gegen die Inflation muss die US-Notenbank aus Sicht von Fed-Chef Jerome Powell die Zinsen womöglich weiter anheben. Zugleich signalisierte er bei seiner an den Finanzmärkten mit Spannung erwarteten Rede beim Notenbank-Forum in Jackson Hole, dass die Währungshüter dabei vorsichtig vorgehen würden. Trotz der Serie an Zinsschritten sei die Inflation noch zu hoch. "Wir sind bereit, die Zinsen gegebenenfalls weiter anzuheben, und beabsichtigen, die Geldpolitik auf einem restriktiven Niveau zu belassen", lautete die Botschaft Powells an die Märkte.
Die US-Notenbank Fed will die Inflation eindämmen und es von den hereinkommenden Daten abhängig machen, ob sie die Leitzinsen im September weiter anhebt oder nicht. Vor der Rede Powells waren am Geldmarkt die Chancen darauf, dass die Zinsen dieses Jahr noch steigen werden, auf 50 Prozent taxiert worden. Die Erwartungen gingen dabei in die Richtung, dass die Fed im September die Füße stillhalten und bei Bedarf im November oder Dezember nachlegen könnte - und zwar mit einem Zinsschritt nach oben von 0,25 Prozent. Die Rede sorgte nicht für mehr Klarheit in den Augen der Investoren. Die Zinserwartungen gingen allerdings leicht zurück.
Die Fed hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um die Inflation in den Griff zu bekommen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Die Arbeitslosenquote liegt allerdings auf einem historisch niedrigen Niveau von 3,5 Prozent. Überdies hat die Konjunktur die Serie an Zinserhöhungen bislang unerwartet gut weggesteckt.
Die Inflation ist auf dem Rückmarsch, auch wenn die Verbraucherpreise im Juli mit einer Teuerungsrate von 3,2 Prozent wieder leicht über dem Juni-Wert von 3,0 Prozent lagen. Experten hatten allerdings einen etwas stärkeren Anstieg auf 3,3 Prozent erwartet.
Quelle: ntv.de, spl/rts