Wirtschaft

Bahn muss an Kernforderungen ran GDL-Chef Weselsky schließt unbefristeten Streik aus

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"Wir müssen gar nicht streiken", sagte GDL-Chef Weselsky.

"Wir müssen gar nicht streiken", sagte GDL-Chef Weselsky.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auch wenn die GDL-Mitglieder sich in der Abstimmung für unbefristete Streiks aussprechen, sollen die nicht kommen, sagt Chef Weselsky in einem Interview. Das liege letztlich an der Bahn selbst. Diese müsse endlich auf die Kernforderungen der Gewerkschaft eingehen.

Der Chef der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky, hat unbefristete Streiks ausgeschlossen. "Natürlich. Warum soll ich denn unbefristeten Streik machen, wenn die Wirksamkeit unserer Maßnahmen für jeden erkennbar ist", sagte Weselsky im Deutschlandfunk.

Er bekräftigte, bis zum 7. Januar werde es keine Streiks geben. "Ab dem 8. werden wir aber welche durchführen, sofern sich das Management der DB AG nicht besinnt." Bislang habe der Bahnvorstand allerdings noch nicht für neue Verhandlungen angeklopft. "Um wieder in Verhandlungen zu kommen, hat die Arbeitgeberseite ein Angebot zu machen", forderte Weselsky. Dabei müsse die Absenkung der Arbeitszeit im Vordergrund stehen wie auch der Tarifvertrag für die Fahrdienstleiter und der Rahmentarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung.

Im Inforadio erklärte Weselsky zudem: "Wir haben die Verhandlungen scheitern lassen, weil Herr Seiler, der Personalvorstand (der Bahn, die Red.), es abgelehnt hat, mit uns über die Absenkung der Wochenarbeitszeit, einen Tarifvertrag für Fahrdienstleiter und einen Rahmentarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung zu verhandeln. Diese Verweigerungshaltung lässt gar keine Kompromissfindung zu." Mit Blick auf mögliche Streiks sagte der GDL-Chef: Ob und wie lang die GDL ab Januar streike, hänge von der Gesamtsituation ab. "Wir müssen gar nicht streiken, wenn die Bahn die Wochenarbeitszeit absenkt (...) Tut sie das nicht, signalisiert sie ganz klar den Kunden, dass deren Beeinträchtigung ihr egal ist."

In der diesjährigen Tarifrunde haben die Lokführer bislang zweimal ihre Arbeit niedergelegt und damit den Bahn-Verkehr weitgehend zum Erliegen gebracht. Die Gewerkschaft hatte Ende November die Gespräche mit dem Staatskonzern für gescheitert erklärt. Größter Streitpunkt ist die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Dazu verlangt sie 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.

Quelle: ntv.de, als/rts/dpa

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