Wirtschaft

Aber mit spezieller Klausel GDL setzt 35-Stunden-Woche bei Go-Ahead durch

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Das Unternehmen Go-Ahead ist in Bayern und Baden-Württemberg aktiv.

Das Unternehmen Go-Ahead ist in Bayern und Baden-Württemberg aktiv.

(Foto: picture alliance/dpa)

Was sich die Lokführergewerkschaft GDL vor allem mit der Deutschen Bahn wünscht, schafft sie beim Regionalbahn-Anbieter Go-Ahead: Ein Tarifabschluss mit 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter plus deutliche Lohnerhöhung. Für Ernüchterung könnte allerdings noch eine Klausel sorgen.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen Tarifabschluss mit dem Bahnunternehmen Go-Ahead erzielt, das in Bayern und Baden-Württemberg Regionalbahnstrecken betreibt. Darin enthalten seien etwa eine 35-Stunden-Woche für Schichtdienstarbeitende und eine "spürbare Entgelterhöhung", teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer mit.

Zu dem Unternehmen gehören Go-Ahead Baden-Württemberg, das fünf regionale Strecken mit gut 700 Streckenkilometern betreibt, sowie Go-Ahead Bayern mit den Strecken des Elektronetzes Allgäu und der Augsburger Netze.

Die Wochenarbeitszeit soll demnach ab Januar 2025 "schrittweise und ohne Entgeltkürzung" um insgesamt drei Stunden auf eine 35-Stunden-Woche sinken. Die Löhne erhöhen sich zum Februar dieses Jahres um 210 Euro und zum Januar kommenden Jahres erneut um 210 Euro. Die Zulagen werden im Schnitt um 17 Prozent erhöht.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Auf die Zahlung einer Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro hatten sich beide Seiten bereits im November geeinigt, wie die GDL weiter mitteilte. Seitdem werde diese in Raten ausgezahlt.

Weselsky zufrieden

GDL-Chef Claus Weselsky äußerte sich zufrieden mit dem Abschluss. "Hier zeigt sich, dass der Arbeitgeber seine Mitarbeiter wirklich wertschätzt und es nicht nur bei Lippenbekenntnissen belässt." Arbeitskämpfe seien nicht nötig gewesen.

Nach dem Abschluss mit dem Bahnunternehmen Netinera ist es nun die zweite Einigung der GDL in der laufenden Tarifrunde. In beiden Fällen ist aber eine Klausel eingebaut, die besagt, dass es bei anderen Bahnunternehmen ähnliche Regelungen geben muss, andernfalls können die Unternehmen entsprechend nachverhandeln.

Mit der Deutschen Bahn liegt die GDL im Tarifstreit noch über Kreuz, ab Montag drohen deshalb bundesweit längere Streiks. Bislang wollte die Bahn nicht über eine Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich verhandeln. Am Freitag bot sie Verhandlungen über flexiblere Arbeitszeiten an, sodass Schichtarbeiter auch 35 Stunden pro Woche arbeiten können.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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